© MMB/Below | Nächtlicher Flug eines Glühwürmchens

DAS GLÜHWÜRMCHEN

(Wikipedia). Die Leuchtkäfer oder auch Glühwürmchen (Lampyridae) sind eine Familie der Käfer mit weltweit etwa 2000 Arten, die innerhalb der Überfamilie Weichkäferartige (Elateroidea) geführt werden.

Viele, aber nicht alle Arten dieser Familie sind in der Lage, Lichtsignale zur Kommunikation auszusenden. Manchmal wird der Name „Leuchtkäfer“ als Bezeichnung aller Käfer verwendet, die Leuchtorgane besitzen. Außer den Leuchtkäfern im engeren Sinne gehören dazu die Federleuchtkäfer (Phengodidae) und einzelne Arten anderer Familien (Laufkäfer, Schnellkäfer, Prachtkäfer).

VERHALTEN

In den meisten Fällen werden die Leuchtsignale ausgesendet, damit männliche und weibliche Tiere zur Paarung zueinanderfinden. Die Signale selbst sind ganz unterschiedlich. Bei manchen Arten besitzen nur die Weibchen Leuchtorgane, bei anderen beide Geschlechter. Manche Arten blinken, andere senden Dauerlicht aus. Die Signale sind arttypisch und unterscheiden sich in Länge und Rhythmus. Alle Leuchtkäferarten strahlen ihre Signale nur bei Nacht aus. Die Signale sind nicht hell genug, um auch bei Tag Partner anlocken zu können. Die Leuchtperiode der Leuchtkäfer in Mitteleuropa liegt in der Regel zwischen Juni und Juli und hängt von der Witterung und der Art des Leuchtkäfers ab.

Bei vielen Leuchtkäferarten sind die Weibchen flugunfähig. Sie sind dann im Allgemeinen größer als das Männchen und können so mehr Eier produzieren.

© MMB/Below | Glühwürmchen, Ansicht von unten mit den Leuchtorganen

LEUCHTMECHANISMUS

Die Erzeugung von (kaltem) Licht durch Lebewesen wird Biolumineszenz genannt. Bei Leuchtkäfern reagiert dabei Luciferin unter Anwesenheit des Katalysator-Enzyms Luciferase mit ATP und Sauerstoff (Oxidation). Die dabei freigesetzte Energie wird in Form von Licht und als Wärme abgegeben, die Quantenausbeute liegt bei 0,4…0,6, einem relativ hohen Wert für Chemolumineszenz.

Am Unterteil des Hinterleibs befinden sich weiße Bereiche, an denen der Käferpanzer rau und für Licht durchlässig ist. Im Inneren liegt eine weiße Schicht, die das Licht reflektiert. Dadurch sind die weißen Bereiche auch am Tag zu sehen.

Die Menge des nach außen gelangenden Lichts ist so verhältnismäßig hoch. Dies ist auf die innere und äußere Beschaffenheit der Leuchtorgane zurückzuführen. Forschern gelang es in einer länderübergreifenden Studie, die Lichtausbeute von herkömmlichen Galliumnitrid-Leuchtdioden zu steigern, indem sie sie mit einer ähnlich beschaffenen Außenschicht versahen. Der Leuchtmechanismus ist auch in der Forschung von großer Bedeutung.

VORKOMMEN

In Mitteleuropa leben drei Arten:
  Lamprohiza splendidula
    ( Kleiner Leuchtkäfer, Gemeines Glühwürmchen, Johanniskäfer oder Johanniswürmchen )
  Lampyris noctiluca
    ( Großer Leuchtkäfer, Großes Glühwürmchen oder Großes Johannisglühwürmchen )
  Phosphaenus hemipterus
    ( Leuchtkäfer )

Beim Kleinen Leuchtkäfer und Großen Leuchtkäfer sind nur die Weibchen flugunfähig, beim Kurzflügel-Leuchtkäfer auch die Männchen. Da männliche Große Leuchtkäfer keine funktionsfähigen Leuchtorgane besitzen, sind fliegende leuchtende Exemplare in Mitteleuropa entweder männliche Kleine Leuchtkäfer oder männliche Vertreter der Gattung Luciola (die Weibchen sind zwar beflügelt, fliegen jedoch nicht).

K156518



WISSENSCHAFTLICHER NAME:

LAMPROHIZA SPLENDIDULA ( LATREILLE, 1817)

= KLEINER LEUCHTKÄFER oder GLÜHWÜRMCHEN
= Firefly
= Vuurfliegjes


SYSTEMATIK:

Klasse: Insekten ( Insecta )
Ordnung: Käfer ( Coleoptera )
Teilordnung: Elateriformia
Überfamilie: Weichkäferartige ( Elateroidea )
Familie: Leuchtkäfer ( Lampyridae )

Gattung: Lamprohiza


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