DIE STEINKOHLE
(Wikipedia). Steinkohle ist ein schwarzes, hartes, festes Sedimentgestein, das durch Karbonisierung von Pflanzenresten (Inkohlung) entstand und zu mehr als 50 Prozent des Gewichtes und mehr als 70 Prozent des Volumens aus Kohlenstoff besteht. Damit handelt es sich um einen Sammelbegriff für höherwertige Kohlen.
Die Steinkohle wird auch Schwarzes Gold genannt und ist ein Sammelbegriff für höherwertige Kohlen. Sie ist ein fossiler Energieträger und wird im Wesentlichen zur Strom- und Wärmeerzeugung durch Verbrennung und zur Koksproduktion für die Eisenverhüttung genutzt. Dabei entstehen Kohlenstoffdioxid, Wasserdampf und andere Gase wie Schwefeldioxid. Rückstände aus der Verbrennung werden in der Bauindustrie verwendet. Aufgrund des substanziellen Beitrags der Steinkohleverbrennung zum Klimawandel wird zunehmend ein Kohleausstieg durch einen Umstieg auf alternative Energieträger gesucht und Wege diskutiert, wie sich der durch die bisherige Steinkohleverbrennung verursachte Ausstoß mittels CO2-Abscheidung und -Speicherung rückgängig machen lässt.
ENTSTEHUNG
Der Ursprung der Steinkohle liegt in erdgeschichtlicher Zeit vor etwa 250 bis 350 Millionen Jahren. Im Karbon und Perm gediehene Urfarne, Kalamiten sowie Siegel- und Schuppenbäume bildeten große Sumpfwälder. Die optimalen Wachstumsbedingungen für die Pflanzen führten zu einer starken Überproduktion von Biomasse, die sich in Sumpfböden anhäufte, ähnlich wie in einem rezenten Torfmoor. Diese Schichten wurden teilweise in regelmäßigen Abständen durch andere Sedimente wie Tone und Sand abgedeckt, wie z. B. durch Flusssedimente. Derartige wiederkehrende, zyklische Sedimentationsbedingungen (Zyklotheme) sind charakteristisch für die Bildung der Steinkohlen im Oberkarbon und ließen mehrere, übereinander abgelagerte Kohleflöze entstehen.
Durch die Sedimentüberdeckung wurden die Sumpfböden komprimiert und entwässert und über Jahrmillionen hinweg entstand daraus durch den Prozess der Inkohlung schließlich die Steinkohle. Dabei wurde das organische Ausgangsmaterial unter Luftabschluss, hohem Druck und hohen Temperaturen verdichtet und umgewandelt, und es entstand ein fester Verbund aus Kohlenstoff, Wasser und unbrennbaren Einschlüssen in Form von Asche. Daher zeichnet sich Steinkohle durch eine schwarze, feste Grundmasse aus, in der häufig Pflanzenfossilien zu finden sind. Die Steinkohle kommt vor allem in schichtgebundenen Lagerstätten, den Flözen, vor.
EINTEILUNG
Steinkohle wird nach der Abnahme von flüchtigen Bestandteilen (Gasen) eingeteilt in:
Flammkohle (40 bis 43 Prozent)
Gasflammkohle (35 bis 40 Prozent)
Gaskohle (28 bis 35 Prozent)
Fettkohle (19 bis 28 Prozent)
Fettkohle ist eine dichte Kohle, für gewöhnlich schwarz, manchmal dunkelbraun, oft mit gut erkennbaren hellen und matten Streifen und wird überwiegend als Brennstoff in der Energieerzeugung genutzt.
Ein großer Teil wird auch zur Erzeugung von Wärme in der Industrie oder zur Gewinnung von Koks eingesetzt. Fettkohle ist die häufigste Kohlenart im Ruhrgebiet und besonders gut zur Verkokung geeignet. Ihr Feuchtigkeitsgehalt liegt für gewöhnlich unter 20 Prozent. Ihr Kohlenstoffgehalt liegt bei etwa 88 Prozent in der wasserfreien Kohle. Der Schwefelgehalt beträgt bis zu einem Prozent. Ein weiteres Kennzeichen der Fettkohle ist ihr hoher Anteil an flüchtigen Bestandteilen. Deshalb verbrennt Fettkohle mit einer langen, leuchtenden und stark rußenden Flamme.
Esskohle (14 bis 19 Prozent)
Magerkohle (10 bis 14 Prozent)
Anthrazit (unter 10 Prozent)
Anthrazit gilt als die hochwertigste Kohlensorte. Sie besitzt eine große Härte. Beim Inkohlungsprozess werden pflanzliche Ausgangsstoffe unter Luftabschluss und hohem Druck umgebildet, mit zunehmendem Gehalt an Kohlenstoff. Der Kohlenstoffgehalt von Anthrazit kann bei über 90 % liegen. Wegen des hohen Energiegehalts, der heißen Flamme und der fast rückstandsfreien Verbrennung wird Anthrazit als Brennstoff sehr geschätzt. Anthrazit wurde in Deutschland im Bergwerk Ibbenbüren abgebaut.
Ausgeglühte Steinkohle bzw. ausglühende Kohle wird als „Zinder“ (mask.) bezeichnet (vgl. englisch Cinder: Asche).
AUSTIEG AUS DER KOHLEFÖRDERUNG
Nach Regierungsbeschlüssen ist die Steinkohleförderung in Deutschland 2018 ausgelaufen. Die letzte Steinkohle wurde am 21. Dezember 2018 im Ruhrgebiet auf der Zeche Prosper-Haniel gefördert. Dieser Beschluss sollte 2012 noch einmal nach den aktualisierten Wirtschaftlichkeitsprognosen geprüft werden, die Bundesregierung beschloss jedoch am 17. November 2010, diese Prüfung ersatzlos zu streichen. Damit wurde der Europäischen Union entgegengekommen, die eine Subvention aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nur bis 2014 für zulässig hielt.
= STEINKOHLE
= Hard Coal
= Steenkool
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