DER REBENFALLKÄFER
(Wikipedia). Bromius obscurus, im Weinbau Rebenfallkäfer, manchmal auch „Schreiber“ genannt, ist eine holarktisch verbreitete Art der Blattkäfer. Wirtsarten der phytophagen (pflanzenfressenden) Art sind Weinreben (Vitis) und Nachtkerzengewächse, insbesondere Weidenröschen (Epilobium).
MERKMALE
Imagines der Art erreichen fünf bis sechs Millimeter Körperlänge. Der Körper ist schwarz gefärbt, nicht metallisch glänzend, die Flügeldecken können auch braun gefärbt sein, er ist weiß oder gelblich kurz behaart. Die basalen Fühlerglieder sind rötlich gefärbt. Der Halsschild ist stark gewölbt ohne seitliche Randkante, der Kopf nach vorn geneigt darunter verborgen und bei Ansicht genau von oben nicht sichtbar. Die Flügeldecken sind deutlich breiter als der Halsschild und parallelseitig, vorn sind deutlich vorspringende Schultern erkennbar. Der Halsschild ist dicht punktiert, auch die Flügeldecken tragen dichte Punktierung aus kleinen, untermischt mit größeren Punkten, die oft in angedeuteten Reihen stehen. Seine Vorderhüften wirken fast kugelig; Schenkel und Schienen der Beine sind unbedornt.
Die Art gilt als unverwechselbar, unterscheidet sich insofern, dass sich nach den Beobachtungen einiger Forscher bei der Art zwei Formen unterscheiden lassen. Ihnen zufolge lebt die Färbungsvariante mit rotbraunen Flügeldecken eher an der Weinrebe, während die Tiere, die an Weidenröschen leben, immer eher schwarze Flügeldecken besitzen.
LEBENSWEISE
Der Käfer kann von Mai bis Oktober beobachtet werden. Sein Trivialname beruht darauf, dass sich der Blattkäfer bei Gefahr vom Blatt fallen lässt und sich tot stellt. Von der Art sind sowohl getrenntgeschlechtliche wie auch parthenogenetische Populationen, ohne Männchen, bekannt. Die parthenogenetischen Weibchen sind triploid.
Eier werden von weiblichen Imagines an der Blattunterseite oder in Spalten an der Pflanze abgelegt. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven bereits und verkriechen sich im Boden. Dort werden zunächst kleinere, dann größere Wurzeln befressen. Die Überwinterung erfolgt im Boden. Die Larven entwickeln sich am Schmalblättrigen Weidenröschen, an Nachtkerzen oder an Wurzeln von Rebstöcken, deren junge Triebe hierdurch geschädigt werden können. Im Weinbau ein Schädling, aber ohne größere Bedeutung.
Im folgenden Frühjahr verpuppt sich die Käferlarve. Ab Mai erscheinen dann die Käfer. Imagines des Rebenfallkäfers fressen in Pflanzengewebe streifenförmige Löcher von ungefähr einem Millimeter Breite und zehn bis fünfzehn Millimeter Länge. Dies kann Stiele, Blätter oder auch Früchte seiner Wirtspflanzen betreffen. Bei der Verdauung sind symbiotische Bakterienarten im Darm unterstützend.
K156518
WISSENSCHAFTLICHER NAME:
BROMIUS OBSCURUS ( LINNAEUS 1758 )
= REBENFALLKÄFER
= Bromius obscurus
= Bastaardwederikkever
SYSTEMATIK:
Klasse: Insekten ( Insecta )
Ordnung: Käfer ( Coleoptera )
Unterordnung: Polyphaga
Familie: Blattkäfer ( Chrysomelidae )
Unterfamilie: Eumolpinae
Gattung: Bromius
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