DER NASHORNKÄFER
(Wikipedia). Der Nashornkäfer (Oryctes nasicornis) ist ein Käfer aus der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae).
MERKMALE
Der Käfer ist zwischen 20 und 40 Millimeter lang, walzenförmig und schwarz oder dunkelbraun gefärbt, oft mit kastanienbraunen Flügeldecken. Die Körperoberfläche, vor allem die der Flügeldecken, ist glatt und glänzend, die Flügeldecken tragen sehr feine Punktreihen. Während die Oberseite kahl ist, ist die Unterseite sehr auffallend abstehend fuchsrot behaart. Der Kopf trägt Fühler mit der für die Familie charakteristischen dreigliedrigen Fühlerkeule, die Oberkiefer (Mandibeln) sind blattartig verbreitert und von oben her gut sichtbar, der Kopf ist zwischen ihnen dreieckig verschmälert. Die Schienen aller drei Beinpaare sind zu Grabbeinen umgestaltet, sie sind abgeflacht und verbreitert und außen grob gezähnt.
Das charakteristische Horn, dem die Art ihren Namen verdankt, sitzt auf der Oberseite des Kopfes. Es ist nur beim Männchen lang und gebogen, das Weibchen trägt an gleicher Stelle nur ein kurzes Horn oder einen Höcker.
LARVEN
Die Larven haben die typische Engerlingsgestalt der Blatthornkäferlarven, es sind sehr große weiß gefärbte, walzenförmige Larven, die bauchwärts C-förmig eingekrümmt sind. Am Vorderende sind die hellbraune Kopfkapsel und drei relativ lange, braun gefärbte Beinpaare erkennbar. Die Körperoberfläche ist segmentiert und zusätzlich in abgesetzte Ringel (Plicae) gegliedert, sie trägt kleine, braun gefärbte Sklerite.
LEBENSRAUM
Ursprünglicher Lebensraum der Art ist stark zersetzter, weicher Holz-Mulm, wie er sich im Inneren von abgestorbenen Baumstämmen oder dickeren Ästen alter Laubbäume ansammelt. Erstes menschengemachtes Substrat war offensichtlich Eichenlohe als Rückstand der Gerberei. Heute wird die Art regelmäßig und auch in großen Mengen in Sägemehlhaufen an Sägewerken und anderen holzverarbeitenden Betrieben und in Haufen von Rindenmulch gefunden, aber auch in gewöhnlichen Komposthaufen in Gärten und Kleingärten, sofern in ihnen genug faseriges Material abgelagert wurde.
Der Nashornkäfer selbst ist ökonomisch bedeutungslos. Es wird sogar empfohlen, sein Vorkommen in Komposthaufen für eine bessere Rotte zu fördern oder ihn dort gezielt anzusiedeln. Der Nashornkäfer ist in Deutschland durch Aufnahme in die Bundesartenschutzverordnung eine „besonders geschützte“ Tierart (§ 1 Satz 1 i. V. m. Anlage 1 BArtSchV). Nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist es danach verboten, „sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören“ (§ 44 Abs. 1 BNatSchG).
K156518
WISSENSCHAFTLICHER NAME:
ORYCTES NASICORNIS ( LINNAEUS, 1758 )
= NASHORNKÄFER
= European rhinoceros beetle
= Neushoornkever
SYSTEMATIK:
Klasse: Insekten ( Insecta )
Ordnung: Käfer ( Coleoptera )
Unterordnung: Polyphaga
Familie: Blatthornkäfer ( Scarabaeidae )
Unterfamilie: Riesenkäfer ( Dynastinae )
Gattung: Oryctes
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