© Thomas Griesohn-Pflieger/NABU | Gut gemeint, schlecht gemacht: Bienennisthilfen auf einem Friedhof. Vergebliche Mühe! Hier stimmt gar nichts. (s. markierte Stellen)

BIENENHOTELS: AUGEN AUF BEIM KAUF!!!

(Holzwickede/Kreis Unna). Fast alle im Baumarkt-Handel angebotenen „Bienenhotels“ sind zum größten Teil unbrauchbar für Wildbienen. „Es ist beklagenswert wie die Naturliebe der Menschen ausgenutzt wird, um Geschäfte mit unbrauchbaren „Bienenhotels“ zu machen!“, so Thomas Griesohn-Pflieger vom NABU in Holzwickede.

Augen auf beim Kauf!

Bienenhotels in Baumärkten, Supermärkten, Gartencentern und bei anderen Anbietern enthalten so unnütze, aber billige Bestandteile wie Kiefernzapfen, Rindenstücke, Tischlereiverschnitt, Holzspäne und sind nach Ansicht des NABU völlig wertlos für Bienen und andere Insekten. „Auch die integrierten „Schmetterlingswohnungen“ oder Angebote für Florfliegen und Marienkäfer sind Platz vergeudende billige Volumenschinder, die keinen nachgewiesenen Nutzen bringen!“, so der NABU. Als besonders „hirnrissig“ bezeichnet Griesohn-Pflieger, die eingesetzten Hohllochziegel. „Insekten, die hier einschlüpfen, würden sich die Flügel zerreißen an den scharfkantigen Rändern der Löcher in den Ziegeln.“

Aber auch viele der Holzblöcke mit Bohrungen sind eher Fallen als Hilfen. „Viele der Löcher sind so unsauber gebohrt, dass die Bohrlöcher ausgefranzt, zerschlissen sind oder scharfe Grate ausweisen, an denen sich die Bienen die Flügel aufreißen würden. Das gilt auch für unsauber gesägte oder geschnittene Schilf- und Bambusstängel oder zerfaserte Pappröhrchen. „Das ist billiger Plunder und unredliche Geschäftemacherei!“, ärgert sich Wildbienen-Freund Griesohn-Pflieger. „Menschen, die etwas Gutes tun wollen und sich an summenden Wildbienen erfreuen, werden enttäuscht und verlieren vielleicht die Lust daran, den Insekten zu helfen!“

Wer selbst aktiv werden möchte und gerne bastelt, sollte für Nisthilfen abgelagertes Holz verwenden und die Bohrungen nicht zu dicht setzen. So werden Risse im Holz vermieden, die von den Bienen gemieden werden. Vorteilhaft sind Bohrungen ins Längsholz, anstelle ins Hirnholz, so wird die Rissbildung vermindert. Die Löcher von 2 bis 10 Millimeter Durchmesser sollten sauber mit einem scharfen Bohrer, so tief wie der Bohrer reicht, gebohrt werden.

Ausführlichere Informationen über Wildbienen, ihre Lebensweise und ihren Schutz finden sich auf der Internetplattform „Faszination Wildbienen“ unter www.wildbienen.info. Dort gibt es unter anderem auch ausführliche Beschreibungen anderer Typen empfehlenswerter Nisthilfen sowie geeignete Maßnahmen zur Förderung von bodenbewohnenden Wildbienenarten, für die „Bienenhotels“ überhaupt keinen Nutzen haben.

Quelle: Naturschutzbund Kreis Unna e.V. – Ortsgruppe Holzwickede
Photos: © Thomas Griesohn-Pflieger/NABU (3), © Iris Barthel/NABU (1), © Ph. Meyer/NABU-CEWE (1), © Holger May/NABU (1)



ERFAHREN SIE MEHR:

→  …über weitere Informationen zu den Ortsgruppen im Kreis Unna


→  …über weitere Beiträge aus weiteren NABU-Ortsgruppen und -Verbänden im Revier 


→  …über die Lebensweise und den Schutz von Wildbienen auf der Internetplattform „Faszination Wildbienen“

 


DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN:
SCHREIBE UNS ETWAS ZU DEINEN ENTDECKUNGEN IN DER NATUR

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.