ZÄHLEN DER WASSERINSEKTEN NICHT VERGESSEN!
(Berlin). Am Freitag heißt es wieder: Insekten zählen und dem NABU melden. Vom 4. bis 13. August 2023 wird alles gezählt was sechs Beine hat. Insekten tummeln sich an vielen verschiedenen Orten: im Garten, im Wald, auf der Wiese, aber auch an und in Gewässern. An den heinmischen Gewässern lassen sich auch bei wechselhaftem Wetter spannende Insekten beobachten – von Libellen bis hin zu Schwimmkäfern.
Hohe Flugkunst bei der Blaugrünen Mosaikjungfer
U.a. in Berlin wurden bisher 61 Libellenarten nachgewiesen, von denen 58 als etabliert gelten. Eine der häufigsten Arten an Berliner Gewässern ist die Blaugrüne Mosaikjungfer. Diese Libellenart beeindruckt nicht nur durch ihr Aussehen, sondern auch durch ihre Flugkunst. Die rund acht Zentimeter große Libelle kann durch ihren außergewöhnlichen Flugapparat eine Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern erreichen – und sogar rückwärts fliegen! Auffällig sind auch ihre großen Facettenaugen, die bei einigen Libellenarten aus bis zu 30.000 Einzelaugen bestehen.
Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist eine der acht Kernarten der zweiten Insektensommer-Zählzeit. Die sogenannten Kernarten wurden ausgewählt, um die für Laien überwältigende Vielfalt der Insekten etwas überschaubarer zu machen. Anfänger*innen können sich auf sie konzentrieren. Neben der Blaugrünen Mosaikjungfer sind dies die Ackerhummel, die Blaue Holzbiene, das Heupferd, der Kleine Fuchs, der Schwalbenschwanz, der Siebenpunkt-Marienkäfer und die Streifenwanze.
Gelbrandkäfer mag stehendes Gewässer
An heimischen Gewässern lassen sich interessante Sechsbeiner entdecken. In Tümpeln, Gartenteichen oder langsam fließenden Bächen fühlt sich zum Beispiel der Gelbrandkäfer wohl. Der grünlich-schwarz glänzende Schwimmkäfer hat ein gelbes Halsschild und auffällige Schwimmborsten an den Hinterbeinen. Gelbrandkäfer sind nicht nur hervorragende und wendige Schwimmer, sondern können auch sehr gut fliegen: Das ermöglicht ihnen, neu entstandene Gewässer in kurzer Zeit zu finden und zu besiedeln oder auch austrocknende Tümpel rechtzeitig zu verlassen.
Mitmachen – so geht’s!
Mitmachen beim Insektensommer ist ganz einfach: Man sucht sich einen ruhigen Platz in der Natur, zum Beispiel an einem See oder Tümpel. In einem Radius von etwa zehn Metern vom eigenen Standpunkt erfasst man alle Insekten. Gezählt wird eine Stunde lang. Melden kann man die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer. Beide Meldewege sind unter www.insektensommer.de abrufbar.
Quelle: NABU e.V.
Photos: © Wilfried Boltz (1), © Gaby Barry (1), © MMB/Below (2)