© Uli Klös | Weidenbohrerraupe

WIEDER IN DEN RUHRAUEN UNTERWEGS…

SICHTUNG IN DEN RUHRAUEN

Vegetarier sind jetzt unterwegs…

23.04.2022 – (Essen). Weidenbohrer Cossus cossus – sind Schmetterlinge, genauer gesagt Nachtfalter und gehören zu den Holzbohrern – Cossidae. Diese imposante Raupe entdeckte unser Naturfotograf Uli bei einem Rundgang durch die Aue. Nach dem Schlupf aus der Puppe haben diese Falter eine Flügelspannweite von etwa acht Zentimetern. Auf einer Baumrinde sind die späteren Falter (Imagos) wegen ihrer grauen, marmorierten Färbung und deren Nachtaktivität kaum auszumachen.

Die entdeckte Raupe des Weidenbohrers war wohl auf dem Weg zu einem ruhigen und vor allem passenden Plätzchen für die anstehende Verpuppung. In diesem Fall hat sie bereits zwischen zwei und vier Jahre als Raupe in einer Baumrinde verbracht. Die Weidenbohrerraupe ernährt sich vorwiegend von der Rinde der Weiden.

Sie baut dort bis zu einem Meter lange Gänge und frisst sich so durch die Rinde bishin zur Baumkrone. Die Verpuppung erfolgt in der Erde nahe des Wirtsbaumes. Von Weidenbohrern befallene Bäume riechen nach Essig, dem Geruch der großen Raupe. Ein starker Raupenbefall kann für den Baum tödlich sein, weil sich in die Gänge des Insekts Pilze einnisten.

Auch wenn eine Raupe in dieser auffälligen Größe nicht überall zu sehen ist, gibt es die Art recht häufig. Die ausgewachsene Raupe misst bis zu 10 Zentimetern.

Der bevorzugte Lebensraum der Weidenbohrer sind die Weiden an fließenden Gewässern, Auen und Parkanlagen. Die Raupe hat einen roten Rücken, der auch ins Schwarze gehen kann, einen gelben Bauch und eine gelbe Seite mit feinen Härchen. Kopf und Nacken sind schwarz gezeichnet. Eine imposante Erscheinung.

Weil der gesichtete Weidenbohrer sich mitten auf dem Rad- und Fußweg befand, habe hat Uli sie in der Mitte mit zwei Fingern gepackt und sicherheitshalber in die benachbarte Wiese gelegt. Wenn er vorher gewusst hätte, dass die Raupe bei Kontakt ein scharf riechendes Sekret verspritzt und sogar beißen kann, hätte er das lieber vermieden. Hinterher ist man immer schlauer!

Text und Photos: © Uli Kloes



Weitere Informationen zur allen – hier im Ruhrgebiet – beheimateten Tag- und Nachtfalter finden Sie hier.


BEOBACHTUNG / Nr.09-22:

Status: Lokales Vorkommen
Datum: 23.04.2022
Vorkommen: standorttreu
Anzahl: 1 Exemplar
Häufigkeit: Status ungefährdet
Gebiet: Essen, NRW / Deutschland
Entfernung: ca. 3-4 m
Nachweis: 2 Photos / © Uli Kloes
Geotagging:
keines
Beobachter: Uli Koes  germany



BILDDATEN:
Kamera: SONY RX10 III
Brennweite: 
24-600mm / f 2.4 – 4.0
Einstellungen: unterschiedlich.

Sonstiges: n.n.


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