© NABU/K. Karkow | Thian-Shan-Gebirge

NABU begrüßt Aufnahme des Tian-Shan Gebirges in Weltnaturerbe-Liste


(Berlin/Istanbul). Der NABU begrüßt die Aufnahme des West-Tian-Shan, bedeutender Lebensraum des seltenen Schneeleoparden, als UNESCO-Weltnaturerbe. Das Naturgebiet im West-Tian-Shan besteht aus sieben Schutzgebieten mit einer Gesamtfläche über 500.000 Hektar. Der Antrag war von den Ländern Kasachstan, Kirgistan und Usbekistan gestellt worden.

„Von der Aufnahme in die Welterbe-Liste geht auch  ein wichtiges Signal zum Schutz des Schneeleoparden und anderer wandernder Tierarten aus. Durch die Anerkennung als grenzübergreifendes Welterbe wird zugleich eine intensivere Zusammenarbeit der drei beteiligten Staaten im Bereich des Naturschutzes gefördert. Nun kommt es vor allem darauf an,  auch das Management der Gebiete zu verbessern und die bestehenden Probleme zu lösen“, sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt zum Abschluss der UNESCO-Welterbe-Konferenz in Istanbul. Nach dem Putschversuch in der Türkei in der Nacht vom 15. auf den 16. Juli wurde die Konferenz des Welterbekomitees zunächst unterbrochen und dann nach kurzer Wiederaufnahme am 17. Juli vorzeitig beendet. Kurz vor Tagungsschluss wurden zwölf weitere Stätten in die Liste des Welterbes aufgenommen, dabei wurde auch der West-Tian-Shan neu zum Weltnaturerbe erklärt.

Tennhardt: Wichtiges Signal zum Schutz der Heimat des Schneeleoparden

„Die Landschaften der Schutzgebiete sind sehr unterschiedlich und reichen von Schluchten über Gipfel und Gletscher bis zu Feuchtgebieten, Wiesen und Steppen. In ihrer Gesamtheit bilden sie einen einzigartigen, großen Naturkomplex“, so Vitalij Kovalev, Leiter des NABU-Kaukasusprogramms, der an der  Welterbe-Konferenz in Istanbul teilgenommen hatte.  Der West-Tian-Shan sei vor allem durch Überweidung, Ressourcenabbau, Infrastrukturausbau und den Klimawandel bedroht.

Trotz der neuen Welterbe-Gebiete kritisierte der NABU den nach wie vor geringen Anteil von Naturstätten weltweit. Von insgesamt 1.052 Welterbe-Gebieten sind nur 203 Naturgebiete. Vor diesem Hintergrund forderte NABU-Vizepräsident Tennhardt mehr internationales Engagement bei der Nominierung von Weltnaturerbe-Gebieten. „Russland und die Länder des Kaukasus und Mittelasien verfügen über zahlreiche weltweit bedeutende Naturgebiete, die als Teil des internationalen Erbes erhalten werden sollten.“

Hintergrund:
Das UNESCO-Welterbekomitee hat auf seiner 40. Tagung vom 10. bis 17. Juli 2016 in Istanbul insgesamt 21 Stätten neu in die Liste des Welterbes eingeschrieben. Damit stehen nun 1.052 Kultur- und Naturstätten in 165 Ländern auf der UNESCO-Welterbeliste. Aufgrund der Sicherheitslage in Istanbul wurden die Beratungen des Welterbekomitees am 16. Juli ausgesetzt und am 17. Juli vorzeitig beendet. Die verbleibenden Tagesordnungspunkte werden in einer außerordentlichen Sitzung im Oktober 2016 am UNESCO-Hauptsitz in Paris nachgeholt. Die nächste ordentliche Sitzung des Welterbekomitees findet vom 2. bis 12. Juli 2017 in Krakau, Polen, statt.

Die UNESCO hat das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt 1972 verabschiedet. Inzwischen haben es 191 Staaten unterzeichnet.  

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Quelle:    NABU/Berlin
Photos:   © NABU/K. Karkow; Martin Forster

 

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