HEFTIGE HERBSTSTÜRME MACHEN ECOMARE SORGEN
(De Koog/Texel). Sturm in der Geburtszeit der Kegelrobben: eine Kombination, die den Tierpfleger von ECOMARE Sorge bereiten. Die ersten Jungtiere sind im Wattenmeer geboren und bei diesem Wetter besteht die Gefahr, dass sie von der Sandbank gespült werden. Die heutigen Sturmmeldungen gaben aber noch keinen Anlass zur Sorge. Es handelte sich um drei Jungtiere auf Texel, wo die Mutter bei ihnen war. In diesem Fall reicht es aus, ein Warnschild aufzustellen und die Menschen aufzufordern ausreichend Abstand zu halten.
Kegelrobben gebären ihre Jungen im Allgemeinen auf Sandbänken, die auch bei Hochwasser trocken bleiben, wie der Razende Bol und Griend. Die Jungtiere bleiben den ersten Monat ihres Lebens grundsätzlich auf dem Trockenen. In dieser Zeit tragen sie noch ihr längeres Geburtsfell, dass das Schwimmen schwer und schwierig macht. Schwimmen können sie aber von Geburt an!
Wenn das Meerwasser durch Stürme hochgetrieben wird und sich große Wellen bilden, kann es jedoch passieren, dass ein Welpe von der Sandbank gespült wird. Dann besteht noch kein Grund zur Panik, solange die Mutter ihr Junges noch findet. Auch ein Jungtier, das abgetrieben wird und an anderer Stelle auf dem Trockenen landet, kann von seiner Mutter gefunden werden. Bei einem Jungtier, das am Strand von Texel oder am Wattendeich liegt, ist es also nicht sicher, ob es eventuell doch Hilfe braucht. Deshalb wird ein solches Tier zunächst mindestens 24 Stunden lang von den Tierpflegern von Ecomare beobachtet. Voraussetzung für eine erfolgreiche Wiedervereinigung mit der Mutter ist, dass der Welpe in Ruhe gelassen wird. Daher der Appell immer Abstand zu halten.
Aus der Forschung ist bekannt, dass Robbenmütter ihre Jungen stundenlang allein lassen können, um auf eigene Faust auf die Jagd zu gehen. Die Mutter weiß, wo ihr Junges ist, und kommt von selbst zurück. Wenn jedoch Menschen in der Nähe des Jungtiers sind, wird es sich nicht an Land wagen. Ein Mindestabstand von 30 Metern kann verhindern, dass die Mutter ihren Welpen unnötigerweise verlässt. Es ist auch wichtig, Hunde an der Leine zu führen und mit einem Hund einen noch größeren Abstand einzuhalten.
In der ECOMARE-Auffangstation werden derzeit vier Seehunde betreut. Sie wurden vor einiger Zeit vom Strand geholt und befinden sich auf dem besten Weg in ihre Obhut.Die Quarantänegehege sind sauber und bereit, die Jungtiere aufzunehmen, falls dies erforderlich ist.Wer auf Texel eine junge Kegelrobbe sieht, die alleine unterwegs ist, tut gut daran, ECOMARE anzurufen (0222-317741).Die Tierpfleger werden dann beurteilen, ob das Tier ins Tierheim gebracht werden sollte.
Quelle: Ecomare Naturmuseum Texel
Photo: © Ecomare