DIE MESSINGEULE
(Wikipedia). Die Messingeule (Diachrysia chrysitis) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae). Dahinter verbirgt sich ein Komplex zweier sehr nahe miteinander verwandter Arten (D. chrysitis und D. tutti) oder Populationen, deren taxonomischer und damit auch nomenklatorischer Status (Art, Unterart oder eine einzige variable Art) bisher noch nicht abschließend geklärt ist.
MERKMALE
Die Messingeule ist ein mittelgroßer Falter mit einer Flügelspannweite von 34 bis 44 Millimeter[1] bzw. 28 bis 35 mm.[2] Das innere Wurzelfeld und das Mittelfeld der Vorderflügel sind braun, das äußere Wurzelfeld und das Saumfeld schillern je nach Lichteinfallwinkel glänzend messinggelb, grüngelb oder golden. Gelegentlich kann das Mittelfeld durchbrochen sein oder die beiden messingfarbenen Zonen können durch eine messingfarbene Brücke verbunden sein, wie auch bei der ähnlichen Art Diachrysia zosimi. Die Makel sind braun umrandet, innen in der Grundfarbe. Die Wellenlinie ist hell gerandet, die Saumlinie dünn und braun. Der Saum ist dunkelbraun. Die Adern können ab der Wellenlinie braun hervorgehoben sein. Die Wellenlinie kann aber auch sehr undeutlich sein und sich kaum von der Hintergrundfarbe abheben. Die Hinterflügel sind braungrau oder hellbraun mit einem halbmondförmigen Diskalfleck. Die Unterseite der Vorderflügel ist ebenfalls hellbraun. Die Unterseite der Hinterflügel ist etwas heller mit zwei engen äußeren Querlinien und einem halbmondförmigen Diskalfleck. Der Körper des Falters ist pelzig behaart, am Kopf befindet sich ein deutlich aufgerichtetes Haarbüschel (siehe Foto), zum Thoraxende gefolgt von weiteren nach hinten gestaffelt abfallenden Haarbüscheln.
Die Raupen erreichen eine Länge von bis zu 25 Millimetern und sind grün gefärbt. Die Rückenlinien und Nebenrückenlinien sind weißlich. Oft sind die Linien auch völlig aufgelöst und der Rücke weist unregelmäßige V-förmige Muster auf. Dagegen sind die Seitenstreifen dunkel und weiß eingefasst. Der Kopf ist hellgrün oder gelbgrün.
LEBENSWEISE
Die Messingeule kommt pro Jahr in zwei Generationen vor, die erste von Mitte Mai bis Anfang Juli, die zweite von Ende Juli bis Ende September. Allerdings wird in klimatisch ungünstigen Gegenden und im Norden des Verbreitungsgebietes nur eine Generation ausgebildet. Die Falter fliegen bevorzugt in der Nacht, sie sind aber gelegentlich auch am Tag anzutreffen. Sie werden stark von künstlichen Lichtquellen angezogen. Die Falter besuchen in der Dämmerung Blüten. Zur Nahrungsaufnahme dient der Saugrüssel am Kopf, der im Ruhezustand eingerollt ist. Köder werden aber kaum angenommen.
LEBENSRAUM
Die Messingeule kommt fast in ganz Europa vor. Im Süden erstreckt sich das Verbreitungsgebiet bis Südspanien, Süditalien und die Balkanhalbinsel. Sie fehlt jedoch auf den meisten griechischen Inseln. Im Norden reicht es fast bis an den Polarkreis und weit nach Nordrussland hinein. Im Osten erstreckt sich das Verbreitungsgebiet bis in den Fernen Osten (Amur-Gebiet) und Japan. Die Messingeule kommt in fast offenen, halboffenen und waldnahen Biotopen vor und ist recht häufig.
NAHRUNG DER RAUPEN
Die Raupen ernähren sich polyphag von verschiedenen niedrig wachsenden Pflanzen, wie beispielsweise Taubnessel (Lamium spec.), Brennnessel (Urtica spec.), Löwenzahn (Taraxacum spec.), Erdbeeren (Fragaria), Lungenkräuter (Pulmonaria), Natternkopf (Echium), Minzen (Mentha), Dost (Origanum), Gewöhnlicher Andorn (Marrubium vulgare) und Wegerich (Plantago spec.). Die Nachkommen der zweiten Generation überwintern im Raupenstadium und sind von September bis zum Mai des folgenden Jahres anzutreffen. Die Raupen der zweiten Generation leben im Juni und Juli. Die Verpuppung erfolgt in einem leichten Gespinst am Boden zwischen Pflanzenteilen.
WISSENSCHAFTLICHER NAME:
DIACHRYSIA CHRYSITIS agg. ( LINNAEUS 1758 )
= MESSINGEULE / Artkomplex
= The burnished brass
= Koperuil
SYSTEMATIK:
Klasse: Insekten ( Insecta )
Ordnung: Schmetterlinge ( Lepidoptera )
Überfamilie: Noctuoidea
Familie: Eulenfalter ( Noctuidae )
Unterfamilie: Plusiinae
Gattung: Diachrysia / Artkomplex
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