© MMB/Below | Frachtschiff vor der holländischen Küste

GEFÄHRLICHER CHEMIECOCKTAIL GEFÄHRDET JETZT NORDSEE UND WATTENMEER

(Berlin). „Dieses Frachterunglück zeigt, wie unmittelbar die Nordsee, das Wattenmeer und die Küstenregionen täglich von einer möglichen Umweltkatastrophe bedroht sind. Die niederländische Küstenwache und auch das Havariekommando agieren überlegt und richtig. Trotzdem ist die Gefahr noch lange nicht gebannt. Ein gefährlicher Chemiecocktail wird mit dem Lösch- und Kühlwasser bereits jetzt zur Bedrohung für die Nordsee, das Wattenmeer und die darin lebenden Pflanzen und Tiere. Darin finden sich beispielsweise extrem langlebige und toxische perfluorierte Tenside (PFT) aus Löschmittelzusätzen, hochgiftige Verbrennungsrückstände der diversen Kunststoffe sowie Schwermetalle. Und auch das Schweröl im Frachter ist eine tickende Zeitbombe für das sensible Ökosystem“, erklärt Nadja Ziebarth, Leiterin des Meeresschutzbüros beim BUND e.V. zum Frachterunglück in der Nordsee.

Frachterunglück in der Nordsee

Das Frachterunglück der „FREMANTLE HIGHWAY“ vor der Küste zeigt, welche großen Gefahren mit dem millionenfachen Transport von Autos über die Meere verbunden sind. Es ist längst überfällig, solche Transporte als Gefahrguttransporte zu deklarieren und nicht länger nah entlang der Küste fahren zu lassen. Autofrachter sollten nur noch auf dem äußeren Verkehrstrennungsgebiet fahren. Gemeinsam sollten Deutschland und die Niederlande bei der Internationale Maritime Organisation (IMO) einen Antrag auf die Klassifizierung von Autofrachtern als Gefahrgut stellen und sich so aktiv für den Schutz von Nord- und Ostsee einsetzen.

BUND fordert Autofrachter zukünftig als Gefahrguttransporte einzustufen

Zudem muss jetzt schnell geprüft werden, ob es auf allen Autofrachtern moderne Löschsysteme braucht. Batterien in E-Autos sind eine weitere Gefahrenquelle für Frachter. Darauf sollte reagiert werden, um die Schiffe für Umwelt und Besatzung sicherer zu machen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber jetzt ist ein guter Zeitpunkt den Gütertransport über die Meere an die neuen Bedingungen und Güter anzupassen.“

Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V.
Photo:  © MMB/Below (Symbolbild)

 


DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN:
SCHREIBE UNS ETWAS ZU DEINEN ENTDECKUNGEN IN DER NATUR

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.