© Uli Kloes | Junger Schwefelporling

DER GEMEINE SCHWEFELPORLING

(Wikipedia). Der Gemeine Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) ist eine Pilzart aus der Familie der Stielporlingsverwandten. Die Art wurde früher in die eigene Familie der Schwefelporlingsverwandten (Laetiporaceae) gestellt. Junge, saftige Exemplare sind essbar und schmecken gegart nach Hühnchen. Das hat dem Pilz im englischen Sprachraum den Namen „Chicken of the Woods“ eingebracht.

MERKMALE

Die vielhütigen, häufig sehr großen und auffälligen Konsolen haben leuchtend schwefelgelbe bis orange Farben und wachsen häufig in größeren Höhen an Baumstämmen. Die Hüte sind flach und meist fächerartig ausgebreitet. Die Oberfläche ist samtig behaart, der Rand ist heruntergebogen und häufig gezont. Die lebhaft schwefelgelb gefärbte Unterseite ist porig und wellig, die Poren sind unregelmäßig rund oder etwas länglich ausgezogen, pro Millimeter stehen 3–5 Poren. Auf der Fruchtkörperunterseite werden häufig Guttationstropfen gebildet. Die Röhren sind etwa 5 mm lang, die Röhrenschicht lässt sich nicht ablösen. Frische Exemplare sind saftig und weich, ältere werden spröde und kreide- oder käseartig.

ÖKOLOGIE

Der Gemeine Schwefelporling ist ein Parasit, dessen Myzel bevorzugt in Laubbäumen, seltener in Nadelbäumen vorkommt. Er erzeugt im Holz eine auffällige Braunfäule. Als Substrat bevorzugt er Laubhölzer mit Farbkern. Er kann Eichen, Robinien, Prunus-Arten, Pappeln und Weiden befallen; in Mitteleuropa werden seltener und eher in höheren Lagen Nadelbäume (Lärche) besiedelt. In Zentralasien parasitiert dieser Pilz nach Dörfelt vorwiegend in Lärchen-Arten; auch in Nordamerika werden Koniferen befallen. Der Schwefelporling kann auch weitere Laubgehölze besiedeln. Oft weisen die befallenen Bäume Eintrittspforten für die Sporen in Form größerer Verletzungen der schützenden Borke auf. Denn der Pilz dringt über Wunden in den Baum ein. Im Stamm ernährt er sich zunächst vom Abbau des Kernholzes. Im weiteren Verlauf wird auch das Splintholz befallen, was zu erhöhter Windbruchanfälligkeit der Wirtsbäume führt. In den Schwundrissen werden dicke weißliche Myzel-Lappen gebildet: „Myzelleder“. Er kann nach Absterben des Wirtes noch kurze Zeit als Saprobiont weiterleben, bis der durchfeuchtete Teil des Substrats vollständig verbraucht ist.

Natürlich kommt der Schwefelporling in Auwäldern und in feuchteren Eichen-Mischwäldern vor. Darüber hinaus wird er in anderen Waldtypen, Obstplantagen, Parks und an Straßenbäumen gefunden. 

VERBREITUNG

Der Schwefelporling wurde auf allen Kontinenten nachgewiesen, in der Holarktis ist er vor allem in wärmeren und gemäßigten Gebieten verbreitet. Das europäische Verbreitungsgebiet entspricht nach Krieglsteiner dem der Eiche. In Deutschland ist er relativ dicht verbreitet. 

[ Code: Pilze-im-Revier ; Code_P912265 ]


WISSENSCHAFTLICHER NAME:

LAETIPORUS SULPHUREUS ( Bull.: Fr. ) MURRILL

= GEMEINER SCHWEFELPORLING
= Crab-of-the-woods
= Zwavelzwam


SYSTEMATIK:

Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: unsichere Stellung (incertae sedis )
Ordnung: Stielporlingsartige ( Polyporales) )
Familie: Stielporlingsverwandte ( Polyporaceae )
Gattung: Schwefelporlinge ( Laetiporus )


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Quellen:

↑ Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, Band 1 + 2, LANUV, 2019

↑ über „Die Magie der Pilze“ von Clark Heinrich, Eugen Diederichs Verlag, München 1998, ISBN 3-424-01396-X.

↑ über die Taxonomie der Pilze (Wikipedia)


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