DAS JUDASOHR
(Wikipedia). Das Judasohr (Auricularia auricula-judae, Syn.: A. auricula, A. sambucina, Hirneola auricula-judae) ist ein nahezu weltweit verbreiteter Pilz. Eine ähnliche Art mit ostasiatischer Verbreitung (A. polytricha) wird als Mu-Err, Black Fungus, Holunderpilz oder -schwamm, Ohrlappenpilz oder Wolkenohrenpilz bezeichnet, der in vielen Gerichten der asiatischen und speziell auch der chinesischen Küche verwendet wird.
Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie hat das Judasohr zum Pilz des Jahres 2017 gekürt.
WISSENSCHAFTLICHER NAME:
AURICULARIA AURICULA-JUDAE ( BULL. : Fr. ) QUÉL.
= JUDASOHR
= Jelly ear
= Echt judasoor
SYSTEMATIK:
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: unsichere Stellung (incertae sedis )
Ordnung: Ohrlappenpilzartige ( Auriculariales )
Familie: Ohrlappenpilzverwandte ( Auriculariaceae )
Gattung: Ohrlappenpilze ( Auricularia )
- © MMB/Below | Judasohr
Das Hymenium auf der Unterseite hat jung eine blass-gräuliche Farbe, die nach und nach in ein Fleischbräunlich übergeht. Die Unterseite ist immer heller als die Oberseite. Der Pilz wird 3–10 Zentimeter breit und das Fleisch erreicht eine Dicke von 1,5–2 Millimeter. Es ist sehr zäh und elastisch-gallertartig, kann durch Austrocknen aber sehr hart werden und auf ein Zehntel seiner vorherigen Größe schrumpfen. Nach einem Regen kann er stark aufgequollen weiterwachsen. Der Geruch kann manchmal muffig-erdig sein, der Geschmack ist mild. Das Sporenpulver ist inamyloid und weiß.
Verwechslungen wären auch mit dem Blattartigen Zitterling (Tremella foliacea) denkbar, der jedoch keine ohrmuschelartigen Fruchtkörper ausbildet und in der Regel büschelig wächst. Der Stoppelige Drüsling (Exidia glandulosa s. orig.) ist normalerweise dunkler gefärbt und hat eine auffällig körnig-warzige, sterile Unterseite.
Sehr selten ist der Pilz auch an Nadelbäumen wie Fichten (Picea) zu finden. Man kann das Judasohr fast über das ganze Jahr an geeigneten Stellen finden. Da sie frostbeständig sind, können sie auch im tiefsten Winter unter dem Schnee ausgegraben werden.
Das Judasohr ist in ganz Europa verbreitet.
Im Handel sind Judasohren meist getrocknet erhältlich und werden in großen Mengen vor allem aus Vietnam importiert. Sie sind reich an Eisen, Kalium und Magnesium und enthalten Phosphor, Silicium und Vitamin B1. In der Chinesischen Küche werden frische oder rehydratisiert und vom Stielansatz befreite Exemplare verwendet. Beim Quellen erreichen sie ein Vielfaches ihrer Größe im Trockenzustand. Sie haben nur einen geringen, pilzartigen Eigengeschmack, aber ein besonderes Mundgefühl: eine eigenartige Textur, die an frische Meeresalgen erinnert. Außerdem nimmt das Judasohr sehr gut die Geschmackstoffe der Flüssigkeiten auf, in denen es zubereitet wird.
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