BEZIRKSREGIERUNG: Eine Naturschutz-Insel für die Ruhr
(Düsseldorf). Die Ruhr soll wieder natürlich werden und Tieren wie Flussregenpfeifer oder Forelle eine Heimat sein. Der Umbau der Mintarder Aue bei Kettwig ist dazu ein erster wichtiger Schritt. Knapp 1 Million Euro werden hier vom Land NRW in den nächsten Monaten eingesetzt, um das Ruhr-Ufer wieder natürlicher zu gestalten und durch die Verlängerung einer Wasserrinne eine Insel zu schaffen, auf der sich heimische Tiere und Pflanzen niederlassen und ungestört wohlfühlen können.
Startschuss für den naturnahen Umbau der Kettwiger/Mintarder Aue
Jürgen Klingel, beim Dezernat Wasserwirtschaft der Bezirksregierung Düsseldorf zuständig für das Projekt: „Die Ruhr ist an vielen Stellen im Laufe der Jahrzehnte erheblich verändert worden durch Begradigungen, Wehre und Staustufen. Wir möchten jetzt die Ufer wieder entfesseln und die Artenvielfalt verbessern.“
Was Anfang des Jahres mit Baumfällungen vorbereitet wurde, wird jetzt mit der ökologischen Umgestaltung von rund 30 Hektar Fläche zu Ende gebracht. Dazu wird der alte „Ruhrspiek“ verlängert und von der Ruhr wieder durchflossen. Auentypische Bäume wir Weide, Schwarzerle oder Esche werden gepflanzt. Schotterbänke angelegt, um Vögeln und Fischen Brut- bzw. Laichmöglichkeiten zu bieten. Auch das gegenüberliegende Flussufer wird naturnah gestaltet. Zum Teil werden die Arbeiten vom Wasser aus ausgeführt. „Heimische Arten wie Eisvogel, Flussregenpfeifer, Kiebitz, Forelle, Aal oder Äsche sollen sich an und in der Ruhr wieder wohlfühlen“, sagt Klingel.
Die gesetzliche Grundlage für die naturnahe Gestaltung des Flusses bildet die europäische Wasserrahmenrichtlinie, die seit dem Jahr 2000 in Kraft ist. Bis 2027 sollen Flüsse, Bäche und Seen wieder naturnah werden und heimischen Arten einen Lebensraum bieten. Finanziert wird der Umbau mit Landesmitteln aus dem Wasserentnahme-Entgeldgesetz.
Die Umgestaltung der Mintarder Aue ist dabei nur ein erster Schritt, weitere Abschnitte an der Ruhr sollen folgen. Auch die Fischaufstiegsanlagen sind Teil des Projektes, damit Wanderfische in der Lage sind, ihre Laichgewässer zu erreichen.
Quelle: Bezirksregierung Düsseldorf
Photos: © MMB/Below