WATTENMEER: RETTUNGSAKTION AUF DER SANDBANK `RAZENDE BOL`
(Texel/NL). Tierpfleger von ECOMARE und KNRM rückten erneut zu einer Rettungsaktion für eine in einem Fischernetz verhedderte Robbe auf dem Razende Bol aus. Das Tier war von Touristen entdeckt worden, die mit ihrem Boot die Sandbank entlangfuhren. Gemeinsam mit KNRM konnten die ECOMARE -Tierpfleger Rowanne, Jasmijn und Dennis die Kegelrobbe befreien. Trotz Routine war es ein hartes Stück Arbeit!
Da sie die Ebbe abwarten mussten, war es schon gegen Abend, als das Rettungsteam den Hafen in Oudeschild verließ. In der Zwischenzeit war die Robbe etwas weiter gewandert und befand sich nicht mehr an der angegebenen Stelle. Schließlich wurde das Tier gesichtet: eine Robbe mit einem Stück grünem Netz um den Hals, inmitten einer Gruppe erwachsener Kegelrobben. Der Razende Bol ist eine große – der Insel Texel vorgelagerte – Sandbank und ist einer der bevorzugten Ruheplätze von Robben. Tierpfleger Jasmijn: „Wir mussten also mitten durch die Robbengruppe manövrieren. Zum Glück haben die Männer von KNRM keine Angst vor irgendetwas. Wenn man so damit beschäftigt ist, hat man auch nur Augen für sein Ziel: die Robbe mit dem Netz.“
Durch die geschickte Wahl des Ortes an dem das Team an Land ging, gelang es die Robbe festzusetzen. Es handelte sich um eine weibliche Kegelrobbe, die auf 2 oder 3 Jahre geschätzt wurde. Das Fischernetz um ihren Hals hatte mittlerweile eine tiefe und breite Wunde verursacht. Durch Aufschneiden der Maschen des Netzes konnte das Tier befreit werden. Rowanne: „Wir haben die Robbe mit dem Reifennetz gefangen. Ich habe das Tier fixiert, während Sidny van Zon (Skipper KNRM) dafür sorgte, dass sie ihren Kopf nicht mehr bewegen konnte. Seine Kollegen hielten das Fischernetz in Position. So konnte Jasmijn das Netz, dass in der Wunde steckte, herausschneiden. Es war eine unglaublich heftige Wunde“.
Die Kegelrobbe tauchte sofort nach der Rettung in die See ab. Sie muss lange mit dem Netz um den Hals herum geschwommen sein, welches bei jeder Bewegung an der Wunde rieb. Wenn sie nicht befreit worden wäre, wäre sie sicherlich einen langsamen und sehr elenden Tod gestorben.
Quelle: ECOMARE / Naturmuseum und Auffangstation
Photo: © ECOMARE
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