© Ecomare | Kegelrobben-Jungtier in der Auffangstation

ERSTES ROBBEN-JUNGTIER IN DER ECOMARE-PFLEGESTATION

(Ecomare/Texel). Eine kleine Kegelrobbe mit bösen Wunden am Rücken und ohne Mutter wurde in die ECOMARE Auffangstation gebracht. Allen war klar: Dieses Jungtier brauchte Hilfe! Wahrscheinlich wurde sie von einem Artgenossen geschnappt, der es nicht gut mit ihr meinte. Die kleine Robbe hat noch ihr weißes Geburtsfell, Tierpflegerin Hilde Smit von ECOMARE schätzt, dass sie etwa 10 Tage alt ist. Im Tierheim angekommen, wollte das Tier nur noch schlafen – sie war todmüde.

Kegelrobben werden mit langen, weißen Haaren geboren. Nach der Säugezeit verlieren sie diese. Bei Kegelrobben dauert die Säugezeit etwa drei Wochen. Bei einem Jungtier, das bereits Haare verliert, kann man daher davon ausgehen, dass es älter als drei Wochen ist und keine mütterliche Fürsorge mehr benötigt. Das Kleine, das sich jetzt in der Obhut von Ecomare befindet, haart noch nicht. Da sie noch auf die Muttermilch angewiesen ist, bekommt sie in den ersten Tagen Lachsbrei. Dieser ist ein guter Ersatz für die natürliche Robbenmilch.

Männliche Kegelrobben sind dafür bekannt, dass sie sich gegenüber Jungtieren aggressiv verhalten können. Bei dieser Art kommt sogar Kannibalismus vor. Es ist wahrscheinlich, dass das Jungtier, das jetzt in der ECOMARE-Auffangstation betreut wird, von einem Artgenossen gebissen wurde. Das Jungtier wird vorerst in Quarantäne gehalten. Im Inneren und mit einer Fußbodenheizung unter den Fliesen kann sie ihre ganze Energie darauf verwenden, sich zu erholen und zu wachsen. Die Besucher von ECOMARE können sie durch die Fenster beobachten. Wenn sie etwa 15 Kilo wiegt, wird sie in ein Außenbecken umziehen. Das Jungtier wurde von der Firma Transitio adoptiert, die ihr den Namen Flow gab.

Derzeit gibt es einige Kegelrobbenwelpen am Strand, die keine Hilfe brauchen. Dabei handelt es sich meist um Jungtiere, die bereits entwöhnt wurden. Sie befinden sich in einem Stadium ihres Lebens, in dem sie allein auf dem Trockenen liegen, sich häuten und ihre Fettreserven auffrischen. Durch den Sturm am vergangenen Wochenende wurden diese Welpen von der Sandbank auf den Strand gespült.

Die Tierpfleger von ECOMARE haben ein Auge auf die Tiere am Strand von Texel und fordern alle auf, Abstand zu halten. Die Welpen sehen mit ihrem flauschigen Fell niedlich aus, sind aber alles andere als das. Außerdem kann eine Störung dazu führen, dass sie ins Wasser gehen, wenn sie dazu noch nicht bereit sind.

Die Devise lautet also: aus der Ferne beobachten und genießen. Ein Fernglas ist dabei ein gutes Hilfsmittel. Wenn Sie eine junge Robbe am Strand sehen, rufen Sie ECOMARE unter 0222-317741 an.



Quelle: ECOMARE Stiftung
Photo:  © ECOMARE

 


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* ECOMARE ist ein Naturmuseum und eine Seehundauffangstation auf Texel. ECOMARE bringt den Menschen die Natur der Nordsee, die der Küste sowie die des Wattenmeers näher.

 

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