DIE WALDGRILLE
(Wikipedia). Die Waldgrille (Nemobius sylvestris) ist eine Langfühlerschreckenart aus der Familie der Grillen. Es handelt sich um die einzige europäische Art der Gattung Nemobius.
MERKMALE
Mit knapp einem Zentimeter Körperlänge (bei erwachsenen Tieren) ist die Waldgrille wesentlich kleiner als die Feldgrille. Sie besitzt keine Hinterflügel und nur kurze Vorderflügel, die beim Männchen die Hälfte des Hinterleibs bedecken und beim Weibchen auf kurze Schuppen reduziert sind. Die Waldgrille ist damit flugunfähig, das Männchen benutzt die Flügel allerdings als Stridulationsorgan. Die Körperfärbung ist größtenteils dunkelbraun, wobei die Beine und der Halsschild etwas heller sind. Ein auffälliges Merkmal ist ein nach vorne offenes Fünfeck auf dem Kopfschild, das aus dünnen, hellen Linien gebildet wird.
VERBREITUNG
Die Waldgrille ist in weiten Teilen Mittel- und Südeuropas, aber auch in Kleinasien und Nordafrika verbreitet. In Deutschland ist bis auf den Nord und Nordosten überall häufig anzutreffen. Im Süden Deutschlands ist sie noch häufiger zu finden als in nördlichen Gegenden Deutschlands. Die Waldgrille besiedelt die Fallaubschicht unter Laubgehölzen. Sie ist meist auf besonnten Waldlichtungen oder an Gebüsch- und Waldränder zu finden.
ERNÄHRUNG
Die Waldgrille ernährt sich hauptsächlich vom Fallaub in den unteren Bodenschichten. Die Larven und die Imagines der Waldgrille ernähren sich gelegentlich auch von tierischen Stoffen wie kleinere Bodentiere und Aas.
FORTPFLANZUNG
Die Paarungszeit der Waldgrille beginnt im Spätsommer. In dieser Zeit versuchen die Männchen die Weibchen mit ihrem Zirpen (Stridulation) anzulocken. Haben sich die Paare gefunden, begrüßen sie sich mit einem Antennenspiel. Das Männchen beginnt dann mit einem leisen für den Menschen kaum hörbaren Balzgesang. Zeigt das Weibchen Paarungsbereitschaft, schiebt sich das Männchen rückwärts unter das Weibchen und es kommt zur Kopulation. Das Männchen befestigt während der Kopulation einen birnenförmigen Spermiensack im Genitalbereich des Weibchens. Nach der Kopulation vollführt das Männchen mit Antennenzittern eine Nachbalz, die bis zu zwei Stunden dauern kann. Das Weibchen legt nach der Paarung mit ihrer Legeröhre Eipakete von etwa 100 bis 150 Eier in die unteren Bodenschichten ab. Im Laufe ihres Lebens kann das Weibchen einige hundert Eier legen. Brutpflege wird nicht betrieben. Die Eier überwintern. Zum Schlupf der Larven kommt es ab Juni des Folgejahres. Eine weitere Überwinterung erfolgt im fünften Larvenstadium. In warmen Verbreitungsgebieten kann die Entwicklungszeit der Larven auch um ein Jahr verkürzt sein. Die Larve durchläuft insgesamt acht Entwicklungsstadien. Am Ende steht die Reifehäutung mit einhergehender Geschlechtsreife.
WISSENSCHAFTLICHER NAME:
NEMOBIUS SYLVESTRIS ( Bosc, 1792 )
= WALDGRILLE
= Wood cricket
= Boskrekel
SYSTEMATIK:
Klasse: Insekten ( Insecta )
Ordnung: Heuschrecken ( Orthoptera )
Unterordnung: Langfühlerschrecken ( Ensifera )
Überfamilie: Grillen ( Grylloidea )
Familie: Echte Grillen ( Gryllidae )
Gattung: Nemobius
MITMACH-AKTION:
Haben Sie vielleicht ebenfalls eine Sichtung dieser oder einer anderen hier beschriebenen Pflanzen- oder Tierart im Verbreitungsraum Ruhrgebiet gemacht? Schildern Sie uns und unseren Lesern doch Ihre Entdeckung mit ein paar Stichworten (wann, wie, wo?) ca. 6-10 qualitativ gute und querformatige Fotos zu und senden uns diese per eMail zur Veröffentlichung:
Redaktion NATURSCHUTZruhr
Für Anfragen erreichen Sie uns täglich über: redaktion@naturschutz.ruhr
Ihre Sichtungsmeldungen samt Foto(s) senden Sie uns bitte an: mail@naturschutz.ruhr