© Naturfotografie A. Schäfer | Trauerschwan

DER TRAUERSCHWAN

(Wikipedia). Der Trauerschwan (Cygnus atratus) oder Schwarzschwan ist eine Vogel­art aus der Gattung der Schwäne (Cygnus) und der Familie der Entenvögel (Anatidae). Er ist der einzige fast völlig schwarze Schwan und hat außerdem den längsten Hals aller Schwäne.

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Trauerschwans ist Australien, in Neuseeland ist der Trauerschwan eingebürgert. In Europa kommen ausschließlich ausgesetzte und verwilderte Trauerschwäne vor. Eine selbsttragende Population, die im Jahr 2000 sechzig bis siebzig Brutpaare umfasste, gibt es wohl nur in den Niederlanden und möglicherweise auch in Nordrhein-Westfalen. Die Gesamtpopulation des Trauerschwans wird von der IUCN auf 100.000 bis eine Million geschlechtsreifer Individuen geschätzt.

Die Art gilt als nicht gefährdet.

AUSSEHEN

Trauerschwäne erreichen ausgewachsen eine Körperlänge von 110 bis 140 Zentimetern und sind damit insgesamt etwas kleiner als der Höckerschwan. Im Flugbild macht der Hals über die Hälfte der Gesamtlänge aus. Die Flügelspannweite beträgt zwischen 160 und 200 Zentimetern. Männchen wiegen durchschnittlich sechs Kilogramm, Weibchen dagegen fünf. Es besteht kein ausgeprägter Sexualdimorphismus, die Weibchen sind lediglich etwas kleiner und haben proportional zur Körpergröße einen etwas kürzeren Hals und einen kürzeren Schnabel. Alte Männchen fallen durch ihren kräftigeren und längeren, durch Federkräuselung dickeren Hals sowie ihre intensiver gefärbte Iris auf.

© Naturfotografie A. Schäfer | Kopfstudie

Durch ihre etwa 31 Halswirbel können Trauerschwäne auch in tieferen Gewässern gründeln. Das Gefieder ist schwarz. Die Füße sind anthrazitfarben mit schwarzen Krallen. Von weißer Farbe sind lediglich die Schwungfedern, die aber fast immer im Gefieder versteckt sind und bei geöffneten Flügeln bzw. im Flug sehr gut sichtbar werden. An den Flügelrändern haben die Tiere gelockte Federn. Der Schnabel ist leuchtend rot gefärbt und wird von einem weißen Band nahe der Schnabelspitze geziert. Die Augenfarbe variiert zwischen Orange und Hellbraun bis zu schwarz.

Die Dunenküken sind einfarbig dunkel silbergrau. Ihr Schnabel und ihre Beine sind dunkelgrau und die Iris ist graubraun. Bei den Küken zeigen sich im Alter von 55 Tagen die ersten Schulterfedern. Im Alter von 75 bis 95 Tagen ist das Kleingefieder weitgehend entwickelt. Die Schwingen haben nach fünf bis sechs Monaten ihre volle Länge erreicht. Jungvögel weisen mit Ausnahme der weißen Schwingen ein dunkelmatt graubraunes Gefieder auf. Der Schnabel ist bei ihnen blassrot, das helle Querband ist nur angedeutet. Die Iris ist braun und die Beine sind grau. Durch die fehlende Federkräuselung wirkt bei Jungvögeln im ersten Jahreskleid der Hals besonders dünn. Die Umfärbung in das Alterskleid erfolgt zwischen dem 8. und 26. Lebensmonat. Im Mittel sind die Männchen nach ihrem 13. Lebensmonat und die Weibchen nach ihrem 12. Monat umgefärbt. Die Mauser beansprucht in der Regel einen Zeitraum von drei bis vier Monaten.

Trauerschwäne benötigen ähnlich wie Höckerschwäne eine lange Anlaufphase, bevor sie sich in die Luft erheben können. Sie benötigen gewöhnlich vierzig bis fünfzig Meter und sind deswegen auf große freie Wasserflächen angewiesen, die wenig Wellengang aufweisen. Sobald sie sich in die Luft erhoben haben, ist ihr Flügelschlag langsam und kraftvoll.

VERBREITUNG

In Europa und in den Vereinigten Staaten wird er gelegentlich in Parkanlagen gehalten und hat als Gefangenschaftsflüchtling auch hier schon vereinzelt in freier Wildbahn gebrütet. Aus Deutschland werden immer wieder Sichtungen von Trauerschwänen gemeldet. Für 2005 wurden aus Deutschland 11–18 Brutpaare gemeldet, welche von entflogenen Zuchttieren abstammen. Es wird für Deutschland eine Beseitigung (Fang und Abschuss) gefordert, damit sich keine größeren Populationen aufbauen.

LEBENSWEISE

Im Unterschied zu vielen anderen Wasservögeln und auch zu den anderen Schwanenarten ist der Trauerschwan kein Zugvogel. Er ist äußerst mobil, und kleine Störungen wie anhaltender Lärm veranlassen die Tiere weiterzuziehen. Dabei bleiben sie aber in einem Umkreis von etwa 100 Kilometern um den alten Aufenthaltsort und halten sich somit ihr ganzes Leben lang in der Region auf, in der sie aufgewachsen sind. Sie ziehen in diesem Gebiet nur relativ kleinräumig umher, um auch auf unterschiedliche Wasserstände und nur zeitweilig vorhandene Wasserflächen zu reagieren. Auch junge Männchen verhindern es, dass sich ein weiteres Trauerschwan-Männchen neu in ihrem Revier niederlässt; lieber weichen die Tiere einander aus.

ERNÄHRUNG

Trauerschwäne ernähren sich überwiegend von Wasserpflanzen und Algen, aber auch Körner wie zum Beispiel Weizen oder Mais fressen sie gerne. Ebenso zupfen sie gerne die Blätter von ins Wasser hängenden Trauerweiden oder auch ufernahes Gras ab.



WISSENSCHAFTLICHER NAME:

CYGNUS ATRATUS ( LATHAM 1790 )

= TRAUERSCHWAN
= Black swan
= Zwarte zwaan


SYSTEMATIK:

Klasse: Vögel ( Aves )
Ordnung: Gänsevögel ( Anseriformes )
Familie: Entenvögel ( Anatidae )
Unterfamilie: Gänse ( Anserinae )
Tribus: Schwäne ( Cygnini )
Gattung: Schwäne ( Cygnus )


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