SELTENER STRANDFUND AUS PRÄHISTORISCHER ZEIT
(De Koog/Texel). Welch ein Zufall: Gerade als im ECOMARE Naturmuseum eine Ausstellung über das Doggerland zu sehen ist, wird am Strand ein Werkzeug aus dieser Zeit gefunden! Am 29. Dezember des ausklingenden Jahres findet Jonas Wachtel aus Recklinghausen am Strandabschnitt „Paal 9“ ein bearbeitetes Stück eines Hirschgeweihs. Er erkannte es gleich als etwas Besonderes und brachte es umgehend zum ECOMARE.
Das Geweihstück wartete auf Kurator Arthur Oosterbaan, als er aus dem aus dem Urlaub zurückkehrte. Nachdem Arthur das Objekt untersucht hatte Objekts zu dem Schluss, dass es sich hierbei um eine halbfertige Geweih-Axt handelt. Der urzeitlicher Schöpfer, ein Bewohner des Doggerlandes der wahrscheinlich vor 9000 bis 5000 Jahren lebte, hatte seine Arbeit nicht beendet. Die Arbeit an dem Werkzeug nicht letztendlich fertiggestellt. Man kann aber erkennen, dass beide Seiten bereits angebohrt, aber jedoch noch nicht durchbohrt wurden.
Das Werkzeug stammt aus der Zeit, als das Doggerland noch nicht ganz im Meer (heutige Nordsee) verschwand. Aus dieser prähistorichen Zeit werden Geweih-Äxte recht häufig gefunden, die aus einem Hirschgeweih gefertigt sind. Sie haben ein ausgeprägtes Bohrloch und einen schrägen, stumpfen Kopf und wurden bei der Arbeit an Land als Hacken verwendet. In der Ausstellung Doggerland ist ein (nachgebautes) Beispiel einer fertigen Geweih-Axt zu sehen.
Finder Jonas hat das Geweih ans ECOMARE Naturmuseum ausgeliehen, damit die Besucher es besichtigen und von Experten untersuchen lassen können. Kurator Arthur Oosterbaan ist begeistert von dem Fund: „Gerade weil es ein Halbfertigprodukt ist, ist es etwas ganz Besonderes. So etwas wurde wurde bisher noch nie gefunden. Eine Frage bleibt für immer unbeantwortet: Was wird wohl passiert sein, dass diese Geweih-Axt nie fertiggestellt wurde?“
Quelle: ECOMARE Naturmuseum / Texel
Photo: © ECOMARE Naturmuseum / Texel