ECOMARE VERMELDET MASSENSTRANDUNG VON SEEVÖGELN
(De Koog/Texel). Bei ECOMARE gehen derzeit täglich Dutzende von telefonischen Meldungen über tote Seevögel ein. Wer jetzt am Strand von Texel spazieren geht, dem wird es auch nicht entgehen: Auffallend viele Trottellummen- und Tordalkadaver liegen im Sand. Das ist an der gesamten niederländischen Küste der Fall.
Was ist die Ursache für das Massensterben dieser Seevögel?
Die Vögel sind alle abgemagert und verhungert. Der Seevogelforscher Kees Camphuijsen vom NIOZ nennt das Verhältnis von Tordalken zu Trottellummen auffällig: 5 zu 4. Normalerweise halten sich Tordalken viel später im Jahr, im Winter, in der südlichen Nordsee auf. Massenstrandungen von verhungerten Seevögeln kommen häufiger vor, aber bei Tordalken ist der Höhepunkt dieser Strände normalerweise im Januar/Februar.
Gelegentlich wird ein Vogel noch lebend gefunden und in den Schutzraum gebracht. Leider sind diese Vögel meist so abgemagert, dass ihnen nicht geholfen werden kann. In einem solchen Fall ist die Euthanasie die einzige Möglichkeit. Eine unangenehme Aufgabe für die Tierpfleger von ECOMARE.
In der Vergangenheit war die Verschmutzung durch Heizöl häufig die Ursache für solche Massenstrandungen. Seit etwa 2005 sind Ölverschmutzungen in der Nordsee selten geworden. Das Verhungern hängt mit dem Fischangebot zusammen. Kees Camphuijsen wundert sich nicht darüber, dass Seevögel verhungern, sondern vielmehr darüber, dass es diese Algen so früh im Herbst, bei ruhigem Wetter, trifft. Er hat in letzter Zeit häufiger anormale Phänomene in der Nordsee beobachtet und führt sie zumindest teilweise auf anormale Meerestemperaturen zurück.
Quelle: ECOMARE Naturmuseum Texel
Photo: © Jan Ubels/ECOMARE
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* ECOMARE ist ein Naturmuseum und eine Seehundauffangstation auf Texel. ECOMARE bringt den Menschen die Natur der Nordsee, die der Küste sowie die des Wattenmeers näher.