DIE ROHRDOMMEL
(Wikipedia). Die Rohrdommel (Botaurus stellaris) ist ein Vogel aus der Familie der Reiher (Ardeidae). Im Frühjahr geben die Männchen dumpfe Balzrufe von sich, die kilometerweit zu hören sind und der Rohrdommel früher die volkstümlichen Bezeichnungen Moorochse, Wasserochse, Riedochse und Mooskuh eingetragen haben. In der Abgrenzung zur Zwergdommel wird sie teilweise auch als Große Rohrdommel bezeichnet. Die Rohrdommel lebt verborgen in ausgedehnten Röhrichten.
MERKMALE
Rohrdommeln erreichen eine Körpergröße von 70 bis 80 Zentimeter. Die Weibchen wiegen zwischen 817 und 1150, die Männchen zwischen 966 und 1940 Gramm. Männchen sind nicht nur auffällig größer als Weibchen, sie sind auch etwas stärker gezeichnet als diese. Das Gefieder weist außerdem geographische Varianten auf. So sind Rohrdommeln in Ostasien etwas auffälliger gezeichnet und wurden deshalb lange Zeit als Unterart eingestuft.
Die Rohrdommel ist damit etwas größer als ein Haushuhn und von gedrungener Gestalt mit kurzem, dickem Hals und kurzen Beinen, einem relativ kurzen, kräftigen grün-gelben Schnabel (an der Spitze mit fein gesägten Hornschneiden). Das Gefieder ist fein schwarz, gelbbraun und weiß gestreift. Kinn und Kehle sind cremeweiß und weisen in der Mitte einen rötlich-braunen Längsstreifen auf.
Das Aussehen und Verhalten der Rohrdommel ist unauffällig. Mit ihrem in warmen Brauntönen gehaltenen, stark gescheckten Federkleid ist sie im Altschilf sehr gut getarnt. Das Federkleid imitiert ein Muster aus Licht und Schatten, das die Konturen des Vogels selbst hinter wenigen Schilfhalmen auflöst. Diese Form der Tarnung wird als Somatolyse bezeichnet. Nähert man sich der Rohrdommel, nimmt sie bis auf geringe Distanz die so genannte Pfahlstellung ein: Mit hochgestrecktem Körper, zum Himmel gerecktem Schnabel, aber dabei zum Beobachten weiterhin nach vorn gerichteten Augen schwankt die Rohrdommel sachte im Rhythmus des sie umgebenden Schilfs; ihre Längsstreifen wirken so wie einzelne Halme. Dieses Verhalten zeigen bereits junge Rohrdommeln, die noch nicht flügge sind.
LEBENSRAUM
Die Rohrdommel lebt bevorzugt in ausgedehnten Verlandungszonen von Seen, Altwässern und Teichen. Besonders wichtig sind gut erhaltene, ausgedehnte Schilf- und Röhrichtbestände, in denen die Vögel geschickt umherklettern, in denen sie ihre Nester bauen können und Schutz finden.
Zur Nahrungssuche benötigt die Rohrdommel eingestreute niedrige Vegetation, z. B. Gräben, Uferbereiche und auch offene Wasserstellen. Während der Fortpflanzungszeit verteidigen sie ihr Nahrungs- und Brutareal energisch. Dabei kommt es sogar zu Angriffen in der Luft. Außerhalb der Fortpflanzungsperiode kann man Rohrdommeln auch in größeren Gruppen beobachten.
NAHRUNG
Das Nahrungsspektrum der Rohrdommel ist sehr groß. Sie ernähren sich überwiegend von Kleinfischen, Fröschen sowie Amphibien und Wasserinsekten. Sie fressen außerdem kleinere Säuger wie etwa Mäuseartige sowie Kleinvögel und räubern auch die Nester von Entenvögeln.
BEDROHUNG
Die Rohrdommel steht in Deutschland auf der Roten Liste der Brutvögel in der Kategorie 3 („gefährdet“) und ist nach BNatSchG, BArtSchV streng geschützt. Hier wurden in den Jahren 2005 bis 2009 etwa 950 bis 1.100 Brutpaare gezählt.
WISSENSCHAFTLICHER NAME:
BOTAURUS STELLARIS ( Linnaeus, 1758 )
= ROHRDOMMEL
= Eurasian bittern
= Roerdomp
SYSTEMATIK:
Klasse: Vögel ( Aves )
Ordnung: Pelicaniformes
Familie: Reiher ( Ardeidae )
Unterfamilie: Dommeln ( Botaurinae )
Gattung: Rohrdommeln ( Botaurus )
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