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DIE RINGELTAUBE

(Wikipedia). Die Ringeltaube (Columba palumbus) ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben (Columbidae). Sie ist die größte Taubenart Mitteleuropas und besiedelt weite Teile der Paläarktis von Nordafrika, Portugal und Irland nach Osten bis Westsibirien und Kaschmir. Auffällige Merkmale sind die weißen Flügelbänder und der weiße Halsstreifen. Ringeltauben, im deutschsprachigen Raum auch Waldtauben genannt, bewohnen bewaldete Landschaften aller Art, aber auch Alleen, Parks und Friedhöfe, heute auch bis in die Zentren der Städte.

Die Ernährung erfolgt wie bei den meisten Arten der Familie fast ausschließlich pflanzlich. Die Ringeltaube ist je nach geografischer Verbreitung Standvogel, Teilzieher oder überwiegend Kurzstreckenzieher und verbringt den Winter vor allem in West- und Südwesteuropa. Die Art ist trotz der starken Bejagung in vielen Ländern ein häufiger Brutvogel und in Europa nicht gefährdet.

BESCHREIBUNG

Ringeltauben sind große, kräftig gebaute Tauben mit relativ langem Schwanz und recht kleinem Kopf. Mit einer Körperlänge von 38–43 cm und einer Flügelspannweite von 68–77 cm sind sie die größten Tauben Mitteleuropas. Der Geschlechtsdimorphismus ist bezüglich Größe und Gewicht schwach ausgeprägt, Männchen sind etwas größer und schwerer als Weibchen. Das Gewicht unterliegt saisonalen Schwankungen und ist im Herbst und frühen Winter durch die Anlage von Depotfett am höchsten.

Bei adulten Ringeltauben der Nominatform sind der vordere Rücken und der Schulterbereich schiefergrau bis graubraun, der übrige Rumpf ist oberseits blaugrau. Kropfbereich und Brust sind diffus gräulich weinrot, zum Bauch hin wird die Färbung heller und ist vor den Unterschwanzdecken sehr hell grau. Der Kopf ist blaugrau. Auf den Halsseiten und im Nacken befinden sich von oben nach unten ein grünes metallisch schimmerndes Band, dann nur auf den Halsseiten ein weißer Fleck und dann wiederum auf Halsseiten und Nacken ein glänzend purpurrotes Band. Die inneren Armdecken, die großen Handdecken und der Daumenfittich sind schiefergrau.

Der Schnabel ist an der Basis rosa bis rot, am Ende orange bis gelblich mit einer hornfarbenen Spitze. Die fleischige Membran über den Nasenöffnungen ist weiß. Die Beine und Zehen sind hell- bis dunkelrot. Die Iris ist hellgelb.

Die Geschlechter sind äußerlich sehr ähnlich. Weibchen zeigen an der Brust eine weniger starke Rotfärbung und die weißen Flecken an den Halsseiten sind etwas kleiner. Das Dunenkleid der Nestlinge ist hell strohfarben und haarartig. Im Jugendkleid fehlt die grüne, rote und weiße Halszeichnung der adulten Tiere und die Konturfedern haben schmale, hell rotbräunliche Säume. Die Halszeichnung wird bereits bei der Jugendmauser des Kleingefieders ausgebildet, sie erscheint je nach Schlupfdatum des Jungvogels meist zwischen August und Dezember des Geburtsjahres. Die Iris ist bei juvenilen Vögeln gelblich weiß.

LAUTE

Der Reviergesang ist ein dumpfes, heiseres und nicht sehr lautes Gurren, das mit einem „rúhgu, gugu“ beginnt. Danach folgt ein 2 bis 13-mal, meist aber 4 bis 5-mal wiederholtes fünfsilbiges „rugúgu, gugu“ und schließlich am Ende meist ein kurzes „gu!“. Der Balzruf ist ein kürzeres „grrugu-rú“. Der Revierruf des Taubers wird in der Jägersprache als „Rucksen“ bezeichnet.

VERBREITUNG UND LEBENSRAUM

Die Art besiedelt weite Teile der Paläarktis von Nordafrika, Portugal und Irland nach Nordosten bis Westsibirien sowie nach Südosten über Kleinasien bis zum Tian Shan und bis Kaschmir. Sie kommt in fast ganz Europa vor und fehlt hier nur im äußersten Norden etwa ab 67 °N.

Ringeltauben bewohnen bewaldete Landschaften aller Art; gegebenenfalls reichen für eine Ansiedlung aber auch einzelne Bäume oder Büsche. Wenn auch diese fehlen, brüten die Tiere z. B. in Dünen, auf Strandwiesen oder in Getreidefeldern auch auf dem Boden. Bruten im besiedelten Bereich sind in Europa mindestens seit 1821 bekannt; heute brüten Ringeltauben in Alleen, Parks und auf Friedhöfen vielfach auch bis in die Zentren der Städte. Die Brutplätze dürfen nicht zu weit von geeigneten Nahrungshabitaten entfernt sein; das sind in Europa heute vor allem landwirtschaftlich genutzte Bereiche wie Grünland und Äcker, aber auch die zur Brut genutzten Wälder und Grünanlagen. Die Nahrungsflüge können sich je nach Angebot auf die Nestumgebung beschränken, aber auch regelmäßig über Entfernungen von 10 bis 15 Kilometer erfolgen.

ERNÄHRUNG

Die Nahrungssuche erfolgt sowohl auf dem Boden, als auch, im Gegensatz zu den anderen mitteleuropäischen Tauben, zu erheblichen Teilen auf Bäumen und Sträuchern. Die Art ist bei der Nahrungssuche außerhalb der Reviere gesellig und bildet hier oft kleine Schwärme. Die Nahrung ist wie bei den meisten Arten der Familie fast ausschließlich pflanzlich. Hauptnahrung sind in Europa Eicheln, Bucheckern und Getreidesamen. Daneben wird jedoch je nach dem lokalen Angebot ein sehr breites Spektrum weiterer Vegetabilien gefressen, dazu zählen grüne Blätter, Knospen und Blüten verschiedener Pflanzen, Beeren und andere Früchte, Wurzelknollen (z. B. Kartoffeln oder Rüben), sowie Eichengallen. Städtische Populationen können sich hauptsächlich von Brot und anderen Backwaren ernähren.

Tierische Nahrung wird gelegentlich aufgenommen, am häufigsten offenbar Schildläuse sowie Schmetterlingsraupen und -puppen, vereinzelt auch andere Gliederfüßer und Regenwürmer. Offenbar zur Deckung des Kalkbedarfs werden manchmal kleine Weichtiere, also Muscheln und Schnecken, gefressen.

 


WISSENSCHAFTLICHER NAME:

COLUMBA PALUMBUS  ( Linnaeus, 1758 )

= RINGELTAUBE
= Common wood pigeon
= Houtduif


SYSTEMATIK:

Klasse: Vögel ( Aves )
Ordnung:  Taubenvögel ( Columbiformes )
Familie: Tauben ( Columbidae )
Gattung: Feldtauben ( Columba )


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