© MMB/Below | Karminbär

DER KARMINBÄR

(Wikipedia). Der Karminbär (Tyria jacobaeae), auch Blutbär oder Jakobskrautbär genannt, ist ein Schmetterling (tagaktiver Nachtfalter) aus der Unterfamilie der Bärenspinner (Arctiinae).

MERKMALE

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 32 bis 45 Millimetern. Man erkennt sie an den zwei roten Punkten und den langen roten Strichen am Flügelrand. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist schwarz, während die Hinterflügel leuchtend rot gefärbt sind.

Die Raupen werden ca. 30 Millimeter lang. Sie sind leuchtend gelb und schwarz geringelt. Ihr Kopf ist schwarz und sie haben wenige, sehr lange, weiße Haare. Um sich zu schützen, und auch um auf ihre Giftigkeit hinzuweisen, imitieren sie die typische schwarz-gelbe Warnfarbe der Wespen (Mimikry). Auf den Blütenständen des Jakobs-Greiskrauts sind sie durch ihre Färbung nur schwer zu erkennen.

LEBENSRAUM

Man findet diese Art in trockenem bis leicht feuchtem Gelände mit steppenartigem Charakter, auf Wiesen, in Steinbrüchen, auf Waldwiesen, Trockenrasen und an Rändern von fließenden Gewässern in ganz Europa verstreut. Sie kommen häufiger im Süden als im Norden vor, sind aber insgesamt selten. In manchen Jahren sind sie stellenweise häufig zu finden. Die Falter fliegen von Mai bis Juni.

© MMB/Below | Raupe des Jakobskrautbärs

NAHRUNG UND GIFTIGKEIT

Die Raupen ernähren sich von Greiskräutern (Senecio spec.), hauptsächlich vom giftigen Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea), dem sie auch ihren Namen verdanken und auf dem sie durch ihre Färbung nicht leicht zu entdecken sind. Bei dem Gift handelt es sich um bitter schmeckende Pyrrolizidinalkaloide. Diese Alkaloide sind für Wirbeltiere lebertoxisch und dienen der Abwehr von Herbivoren. Allerdings können die Pyrrolizidinalkaloide auch zur Ortung der Wirtspflanze beitragen, denn sie werden vom spezialisierten Fressfeind, dem Jakobskrautbär, gewittert, um das Kraut für die Eiablage aufzufinden. Für den Jakobskrautbär wirken sich die meisten Pyrrolizidinalkaloide nicht als giftig aus. Die Raupen nehmen es während des Fressens auf und lagern es ein, wobei sie selbst für andere Tiere giftig werden, ohne selbst Schaden zu nehmen. Teilweise fressen sie auch Huflattich (Tussilago farfara) und Pestwurzen (Petasites spec.).

ENTWICKLUNG

Die Weibchen legen ihre Eier in kleinen Gruppen an die Unterseite von Blättern. Die Raupen findet man von Juli bis August. Zum Überwintern verpuppen sie sich am Boden in einem Kokon. Die Falter schlüpfen dann im nächsten Mai bis Juni.



WISSENSCHAFTLICHER NAME:

TYRIA JACOBAEAE   ( Linnaeus, 1761 )

= KARMINBÄR, BLUTBÄR oder JAKOBSKRAUTBÄR
= Cinnabar moth
= Sint-jacobsvlinder


SYSTEMATIK:

Klasse: Insekten ( Insecta )
Ordnung: Schmetterlinge ( Lepidoptera )
Familie: Eulenfalter ( Noctuidae )
Unterfamilie: Bärenspinner ( Arctiinae )
Gattung: Tyria


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