© MMB/Below | Hirschzungenfarn

DER HIRSCHZUNGENFARN

(Wikipedia). Der Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium), auch einfach Hirschzunge genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Streifenfarne (Asplenium) innerhalb der Familie der Streifenfarngewächse (Aspleniaceae). Durch seine ganzrandigen Blattwedel ist der Hirschzungenfarn leicht von allen anderen europäischen Farnarten zu unterscheiden, die in der Regel ein- bis mehrfach gefiederte Wedel aufweisen.

Die Sporen reifen im Juli und August.

BESCHREIBUNG

Die Hirschzunge ist eine ausdauernde (mehrjährige) krautige Pflanze. Sie zeichnet sich durch ungeteilte, ganzrandige, länglich-zungenförmige, am Grund über dem Blattstiel herzförmige, vorne verschmälerte und zugespitzte, glänzend grüne Blattspreiten aus, die 10 bis 60, selten bis 100 Zentimeter groß sind und aufrecht oder bogig überhängend aus einem „Wurzelstock“ in Büscheln trichterförmig wachsen. Das Rhizom ist aufrecht oder aufsteigend, bis 6 Zentimeter lang und dicht mit Spreuschuppen besetzt. Der Blattstiel ist ein Drittel bis halb so lang wie die Spreite, am Grund purpurbraun und sonst grün. Die Blätter sind wintergrün, wobei die im späten Frühling neu hervorgebrachten Wedel frisch hellgrün aussehen, die älteren sind kräftig grün und ledrig fest.

VORKOMMEN

Die Verbreitung ist holarktisch und dabei disjunkt gestreut in den gemäßigten Gebieten im östlichen Nordamerika, Europa und Ostasien. In Europa kommt der Hirschzungenfarn vor allem im westlichen, atlantisch geprägten, wintermilden Teil vor. Innerhalb Deutschlands zeichnen sich Schwerpunkte im Südwesten ab, u. a. im Bereich der Schwäbischen Alb, des Rheinischen Schiefergebirges und des Alpenvorlandes. Sonst ist die Verbreitung sehr unstetig; in weiten Teilen Deutschlands fehlt der Hirschzungenfarn oder kommt nur punktuell vor. Der Hirschzungenfarn steht unter Naturschutz (u. a. „besonders geschützt“ nach der Bundesartenschutzverordnung) und ist eine Art der Roten Listen.

Der Hirschzungenfarn kommt in Mitteleuropa besonders an lichten bis schattigen, sickerfeuchten, nordexponierten Steilhängen kalkbödiger, basen- und humusreicher Schluchtwälder mit Eschen, Ahorn und Linden als dominanten Baumarten vor. Für diese spezielle, naturkundlich sehr wertvolle Waldausprägung, nämlich das Fraxino-Aceretum pseudoplatani, ist die Hirschzunge sogar eine „Kennart“ innerhalb der Krautschicht. Auch Blockschutthalden und feuchte, kalkhaltige Mauern, beispielsweise an Friedhöfen oder in Brunnen, werden manchmal besiedelt (Spaltenwurzler).

NUTZUNG

Die Blätter der Hirschzunge (oder lateinisch scolopendria in der pharmazeutischen Literatur des Mittelalters) fanden früher als Wundmittel und bei Milzkrankheiten Verwendung.


WISSENSCHAFTLICHER NAME:

ASPLENIUM SCOLOPENDRIUM  ( L.)

= HIRSCHZUNGENFARN
= Hart´s-tongue-fern
= Tongvaren


SYSTEMATIK:

FARNE
Klasse: Echte Farne ( Polypodiopsida )
Ordnung: Tüpfelfarnartige ( Polypodiales )
Familie: Streifenfarngewächse ( Aspleniaceae )
Gattung: Streifenfarn ( Asplenium )


MITMACH-AKTION:

Haben Sie vielleicht ebenfalls eine Sichtung dieser oder einer anderen hier beschriebenen Pflanzen- oder Tierart im Verbreitungsraum Ruhrgebiet gemacht? Schildern Sie uns und unseren Lesern doch Ihre Entdeckung mit ein paar Stichworten (wann, wie, wo?) und ca. 5-10 qualitativ gute und querformatige Fotos und senden uns diese per eMail gerne zur Veröffentlichung zu:

Redaktion NATURSCHUTZruhr
Für Anfragen erreichen Sie uns täglich über: redaktion@naturschutz.ruhr
Ihre Sichtungsmeldungen samt Foto(s) senden Sie uns bitte an: bildversand@naturschutz.ruhr

GEMELDETE SICHTUNGEN:

Sichtungen im Revier


ERFAHREN SIE MEHR:

…über weitere im Ruhrgebiet vorkommende Farne


…über die Wahl zum „Baum des Jahres (1989 bis heute)“


DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN:
SCHREIBE UNS ETWAS ZU DEINEN ENTDECKUNGEN IN DER NATUR

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.