© MMB/Below | Grünfink an der Futterstelle

WINTERFÜTTERUNG: EIGNEN SICH FUTTERSILOS JETZT AM BESTEN?

(Düsseldorf). Schnee, Eis und Temperaturen wie in einer Tiefkühltruhe – der Winter hat Nordrhein-Westfalen derzeit fest im Griff. Für viele Menschen ist dieses Jahr eine besondere Herausforderung. Für die Natur ein wiederkehrendes Ereignis, an das sich die hier überwinternden Tiere und Pflanzen mit Hilfe zahlreicher Überlebensstrategien angepasst haben. Bei solchen Witterungsbedingungen fragt sich der ein oder andere dennoch, wie man den Tieren – und da insbesondere den Vögeln im Umfeld – beim Überwintern helfen kann.

Denn bei gesteigertem Energiebedarf finden sie jetzt nur noch schwer genügend Nahrung. Der NABU NRW gibt ein paar Tipps, worauf zu achten ist, um den Nutzen für die Vögel zu sichern und Freude an der Vogelfütterung zu haben.

Futterqualität und Hygiene sind besonders wichtig

„Wer jetzt füttert, sollte darauf achten, dass die Futtergäste nicht im Futter herumlaufen und es verschmutzen können“, sagt Jonas Brüggeshemke, Vogelexperte beim NABU NRW. Deshalb sollte das Futter möglichst in Silos angeboten werden. Hier bekämen die Vögel immer nur kleine Portionen, die sie direkt aufpicken würden. Zudem sei das Futter hier vor Nässe und Witterungseinflüssen geschützt. Wer herkömmliche Futterhäuschen benutze, sollte diese unbedingt täglich mit heißem Wasser reinigen und nur wenig Futter nachlegen. „Außerdem sollte man darauf achten, dass die Futterstelle an einer für Vögel überschaubaren Stelle steht, damit Katzen sich nicht unbemerkt anschleichen können“, so Brüggeshemke weiter. Wichtig sei es auch, die Futterstelle mindestens zwei Meter von der nächsten Glasscheibe entfernt aufzustellen.

Futtersilos eignen sich bestens

© MMB/Below | Geschälte Sonnenblumenkerne

Beim Futter sind Sonnenblumenkerne immer eine gute Wahl. Sie werden von fast allen Arten gefressen. Bei ungeschälten Kernen fällt zwar mehr Abfall an, dafür verweilen die Vögel aber länger an ihrer Futterstelle. Körnerfresser wie Meisen, Finken und Sperlinge freuen sich auch über Freiland-Futtermischungen, die verschiedene Samen unterschiedlicher Größe enthalten. Weichfutterfressern wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amseln und Wacholderdrosseln kann man Rosinen, Äpfeln oder Haferflocken in Bodennähe anbieten. Dabei ist darauf zu achten, dass dieses Futter nicht verdirbt. Es gibt spezielle Bodenfutterspender, die sich dafür besonders eignen.

Insbesondere Meisen lieben auch Gemische aus Fett und Samen, die man selbst herstellen oder als Meisenknödel kaufen kann. „Bei Meisenknödeln muss man immer darauf achten, dass sie nicht in Plastiknetzen eingewickelt sind“, erklärt der NABU-Vogelexperte. „Die Vögel können sich mit ihren Beinen darin verheddern und schwer verletzen.“ Ein absolutes „No-Go“ bei der Vogelfütterung sind Brotreste. „Brot ist viel zu salzig, quillt im Magen der Vögel auf und verdirbt schnell. Das vertragen die Tiere überhaupt nicht. Das gilt übrigens auch für Enten“, betont Brüggeshemke.

Wer die Tipps zur Vogelfütterung beherzigt, macht Vögeln das Überleben im Winter nicht nur leichter, sie lassen sich so zudem auch prima beobachten. Wer dann auch daran viel Spaß hat, sollte sich folgenden Termin schon einmal merken: Vom 10. bis 12. Januar 2025 veranstaltet der NABU wieder die bundesweite Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“. Dabei sind Naturfreund*innen aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Weitere Infos unter www.nrw.nabu.de/stundederwintervoegelnrw/ oder www.stundederwintervoegel.de.

© MMB/Below | Kohl- und Blaumeisen und Buntspecht am Vogelhaus im Schnee

Vorrangig für den Schutz einer artenreichen Vogelwelt ist jedoch der Erhalt vielfältiger, naturnaher Lebensräume. „Ein naturnaher Garten mit vielen Stauden und heimischen Sträuchern ist die beste Ganzjahreshilfe für unsere gefiederten Freunde im Siedlungsbereich. Hier lassen sich Vögel dann ebenso gut beobachten wie am Meisenknödel oder Futterhäuschen“, ergänzt Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW. Doch nicht nur in privaten Gärten, auch in vielen Gemeinden und Städten Nordrhein-Westfalens gibt es in dieser Hinsicht noch viel zu tun.

Quelle: NABU NRW
Photos: © MMB/Below

 


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