© Thomas Griesohn-Pflieger/NABU Hattingen | Der hübsche C-Falter fliegt oft in zwei Generation bis in den Herbst hinein. Dann wieder nach der Überwinterung bis in den Sommer.

NATURSCHUTZ HATTINGEN e.V. FEIERT ZEHNJÄHRIGES BESTEHEN DER ÖKOZELLE

(Hattingen/Holthausen). Zu einem Tag der Artenvielfalt lädt der Verein Naturschutz Hattingen e.V. am 22. Juli 2023 von 11 bis 17 Uhr ein. Ein Anlass ist das zehnjährige Bestehen des größten privaten Hattinger Naturschutzprojektes, das der Verein mit der Hattinger Wohnstätten eG (hwg) in Holthausen am Schlangenbusch entwickelt. Zusammen mit der nebenan liegenden Kämpchenwiese, eine Artenschutz-Wiese mit Obstbaumreihe, sind mit der Ökozelle Hölter Kamp gut vier Hektar Natur geschützt und für eine reiche Artenvielfalt gestaltet worden.

Naturschutz Hattingen e.V. feiert zehnjähriges Bestehen der Ökozelle „Hölter Kamp“

„Am 22. Juli stehen Führungen auf dem Programm für alle, die das bunte Leben in der Ökozelle kennenlernen möchten. Reisighecke, Obstbäume, Wiesenflächen in verschiedenen Stadien, bunte Hecken, Tümpel, Steinhaufen laden zur Naturbeobachtung ein. Einmalig im weiten Umkreis dürfte unser „Sandarium“ sein“, so Thomas Griesohn-Pflieger, Vorsitzender des Vereins. „Das Sandarium ist ein Hochbeet, in dem eine spezielle Sandmischung seltene, bodenbrütende Bienenarten anzieht. Schon am Tag nach seiner Einrichtung waren die ersten Interessenten mit vier Flügeln da!“

Den Gästen werden bei Kaffee, Kuchen, Getränken und kleinem Imbiss eine Menge Informationen und Naturerlebnisse geboten. Die Vereinsmitglieder demonstrieren an praktischen Beispielen „welcher Unsinn in vielen Baumärkten den Kunden als „Bienenhotels“ verkauft wird“ und wie man Wildbienen sinnvoller helfen kann. Auch Tipps für eine naturfreundliche Gestaltung des Gartens oder des Balkons werden gegeben.

„Für Kinder wird es ein spezielles Programm geben wie Ökozellen-Rallye, Ratespiele und das Abenteuer, eine Ameise auf der Hand laufen zu fühlen“, so die „Özis“, wie sich die Aktiven in der Ökozelle auch nennen. „Wer schon immer aktiv werden wollte für den Schutz unserer Lebensgrundlagen, wird am 22. Juli viele Informationen sammeln können!“ Finanziell unterstützt wird der Tag der Artenvielfalt von der hwg und der Sparkasse Hattingen.

„Natürlich sind wir sehr interessiert, dass unsere Zahl wächst, und Menschen mit uns aktiv werden. Einmal im Monat an einem Samstag treffen wir uns in der Ökozelle, wo wir gemeinsam arbeiten und dazu lernen,“ so Dr. Daniela Beißer, zweite Vorsitzende des Vereins. „Auch absolute Neulinge sind herzlich willkommen, jeder und jede kann etwas sinnvolles für den Artenschutz tun! Am 22.7.2023 kann man das erleben.“

INFO:
Der Verein „Naturschutz Hattingen e.V.“ ist die Nachfolgeorganisation der NABU-Ortsgruppe Hattingen, die sich im Sommer 2022 aufgelöst hat. Die etwa ein Dutzend Gründungsmitglieder betreiben seit Herbst 2013 die Ökozelle Hölter Kamp in Holthausen (Wendehammer der Straße Schlangenbusch), die alljährlich das Ziel von auswärtigen Wissbegierigen ist. Ziel der Bemühungen ist es, das knapp einen Hektar große Grundstück im Besitz der hwg zu einer artenreichen Obstwiese zu machen. Dabei ist es wichtig eine schonende Mahd mit einem Balkenmäher und mit Sensen vorzunehmen. Wert wird auf standortgerechtes und aus der Region stammendes Saatgut und Pflanzgut gelegt.
2018 kam die fast vier Hektar große Kämpchenwiese – früher ein Acker – dazu, die von der hwg nach den Vorstellungen des Vereins bewirtschaftet wird, sodass nun eine Fläche von etwa sechs Fußballfeldern der Artenvielfalt dient. Die große Wiese entwickelte sich schnell wegen ihrer Blütenvielfalt zum Ausflugsziel für Spaziergänge und Exkursionsziel für Interessiert an Naturfotografie und Entomologie. Beratend ist hier das Institut für Insektenkunde im Ruhrgebiet aus Hattingen beteiligt.

Quelle:  Naturschutz Hattingen e.V.
Photos: © Thomas Griesohn-Pflieger

 



 

1 Einmal im Monat ist an einem Samstagvormittag Aktionstag für alle Vereinsmitglieder. Mähen, Sensen, Schneiden, Säen, Sägen und der Genuss der Natur stehen dann auf dem Programm

2 dto.

3 Im April blühen die 20 Obstbäume in seltener Pracht. Unter dem Apfelbaum stehen die Hummelkisten des Vereins

4 Kein seltener Gast mehr, sondern jetzt alljährlich in der Ökozelle zu sehen: Der schöne Rosenkäfer.

5 Leider nicht alljährlich zu beobachten: Der C-Falter

6 Ganzjährig in der Ökozelle zu finden sind Erdkröten, die den Tümpel als Laichplatz nutzen.

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