NABU NRW: 24. Batnight – Fledermäuse erleben…
(Düsseldorf). Sie sind im Dunkeln unterwegs, zeigen sich nur selten, ihre waghalsigen Flugmanöver laufen völlig geräuschlos ab. Das ist es auch schon, was man normalerweise über Fledermäuse weiß. Wer mehr über die faszinierenden Flugakrobaten erfahren möchte, hat bei der 24. Internationalen Fledermausnacht „Batnight“ am letzten Wochenende im August wieder die Gelegenheit dazu. Dann organisieren NABU-Gruppen wieder zahlreiche Veranstaltungen in ganz Nordrhein-Westfalen. Wegen der Coronabestimmungen sind die Teilnehmerzahlen jedoch begrenzt und Anmeldungen zwingend erforderlich.
Zahlreiche Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen zur Batnight am 29./30. August
Fledermausfachleute geben dabei vielfältige Einblicke in die geheimnisvolle Welt der Fledermäuse. So können sich auf Fledermaus-Exkursionen Jung und Alt auf die Spur der flinken Flieger begeben. Dank eines kleinen Gerätes, dem „Bat-Detektor“, werden ihre Ortungsrufe, die menschliche Ohren normalerweise nicht wahrnehmen, hörbar. „Sie unter sachkundiger Anleitung zu beobachten oder auch nur zu hören, ist besonders spannend. Denn man muss schon genau wissen, wo man die Manöver der wendigen Flieger gut verfolgen kann“, sagt Carsten Trappmann, Sprecher des Landesfachausschusses Fledermausschutz im NABU NRW.
Im Spätsommer, etwa ab Mitte August, seien die Aussichten auf erfolgreiche Fledermausbeobachtungen dabei sehr gut, denn die meisten europäischen Fledermausarten würden sich bereits auf der Suche nach geeigneten Winterquartieren befinden, so Trappmann weiter. Alle 21 in Nordrhein-Westfalen vorkommenden Fledermausarten sind streng geschützt. Nach der aktuellen Roten Liste aus 2011 sind nur die Fransenfledermaus und die Zwergfledermaus ungefährdet. Alle anderen sind zum Teil vom Aussterben bedroht (Mopsfledermaus, Große Hufeisennase) oder gefährdet (Kleine Bartfledermaus) bis stark gefährdet (Breitflügelfledermaus, Bechsteinfledermaus, Große Bartfledermaus). Von manchen Arten wisse man auch zu wenig, um sie einer konkreten Gefährdungskategorie zuordnen zu können (Wasserfledermaus, Teichfledermaus, Mückenfledermaus).
Nahrungsmangel und viel zu wenige geeignete Unterkünfte machten ihnen zu schaffen. Gerade durch die Sanierung von Gebäuden und andere bauliche Maßnahmen gingen im Siedlungsbereich viele Quartiere verloren, weil Einflugöffnungen verschlossen und Ritzen, Fugen und Spalten an Fassaden und Dächern beseitigt würden. Dabei seien die Insektenfresser für Menschen völlig ungefährlich, aber durchaus sehr nützlich: Auch eine kleine Fledermaus vertilge pro Nacht bis zu 4.000 Mücken.
Die „Batnight“ wird vom Europäischen Büro für Fledermausschutz „Eurobats“ ausgerufen und in Deutschland vom NABU organisiert. Sie findet dieses Jahr zum 24. Mal statt. In mittlerweile über 35 Ländern markiert die Internationale Fledermausnacht den Höhepunkt des Fledermaussommers.
Quelle: NABU NRW
Photo: © MMB/Below
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