IN FISCHERNETZ VERSTRICKTE ROBBE ZURÜCK IM MEER
(Texel/De Koog). Die Kegelrobbe Nouk, die am 9. Februar 2024 mit einem Fischernetz um den Hals am Strand gefunden wurde, ist wieder im Meer! Seine Wunden sind im Tierstation von ECOMARE weitgehend verheilt. Da sie bereits bewiesen hat, dass sie sich selbst retten kann und nur das Pech hatte, in ein Fischernetz zu geraten, lassen die Tierpfleger die Robbe heute voller Zuversicht frei.
Nouk wurde mit einer tief eingeschnittenen Nylonangelschnur um den Hals gefunden, an der ein schweres Stück grobmaschiges Netz befestigt war. Letzteres war mit Sand bedeckt, so dass das ganze Ding viele Kilo wog. Dadurch riss Nouk die Wunde bei jeder Bewegung immer tiefer und weiter auf. Die Robbe muss sehr gelitten haben! In der Auffangstation erhielt sie daher in den ersten Tagen neben Antibiotika auch Schmerzmittel.
Nouk ist eine junge Kegelrobbe. Als sie in die ECOMARE-Robbenstation kam, wog das Tier 24,7 Kilogramm. Ein gutes Gewicht für eine Robbe im Alter von einigen Monaten. Sie hat auch sofort selbstständig gefressen. Da sie sich nur von seinen Verletzungen erholen musste, brauchte das Säugetier nicht lange in der Station zu bleiben. Ein kranker Seehund oder Heuler bleibt im Durchschnitt 2-3 Monate, was in Nouks Fall nicht nötig war.
Nouks Wunden erholen sich, sind aber noch nicht vollständig geschlossen. Sie werden im Meer weiter heilen. Schon früher sind Robben mit eingeschnittenen Fischernetzen im ECOMARE-Schutzhaus gelandet. Nach unserer Erfahrung bleibt immer eine Narbe sichtbar. Auch in Nouks Fall wird das Netz eine bleibende Erinnerung hinterlassen.
Leider kommt es immer wieder vor, dass sich Robben in einem Netz oder Seil verfangen. Wenn dies auf Texel geschieht, fällt es in den Tätigkeitsbereich von ECOMARE. Anderswo in den Niederlanden sind andere Robbenzentren zuständig. Meldungen von außerhalb Texels werden von ECOMARE an das Zentrum weitergeleitet, welches hier seinen Auffangbereich hat. Auf diese Weise sorgen die Robbenzentren gemeinsam dafür, dass jeder Robbe in Not geholfen wird.
Quelle: ECOMARE Naturmusseum Texel
Photo: © Sibbi Haak