© MMB/Below | Gewöhnliche Gelbflechte

DIE GEWÖHNLICHE GELBFLECHTE

(Wikipedia). Xanthoria parietina, auch als Gewöhnliche Gelbflechte bezeichnet, ist eine blattförmige Flechte.

BESCHREIBUNG

Die Gewöhnliche Gelbflechte ist eine gelbe, breitlappige Blattflechte. Sie besitzt Apothecien und ist nicht sorediös.

Das Lager bildet bis zu 10 Zentimeter große Rosetten aus. Die Lappen sind flach bis leicht konkav, 1 bis 5 Millimeter breit, gegen die Enden verbreitert bis abgerundet sowie anliegend und einander mehr oder weniger überlappend. Die Oberseite ist glatt bis runzelig und orangegelb, dottergelb bis gelblichgrün, nach Norden bzw. im Schatten wird sie grüner oder bekommt einen Grauton. Die Unterseite weist wenige, einfache, helle Rhizinen auf und ist weißlich. Die Apothecien sind fast immer vorhanden. Sie sind bis 4 Millimeter groß, sitzend bis schwach gestielt und weisen einen deutlichen Lagerrand auf. Sie sind gehäuft in der Lagermitte zu finden. Die Scheibe ist orange und dunkler. Sowohl der Thallus als auch die Apothecien reagieren weinrot mit Kalilauge.

Die äußere Schicht der Flechte (Cortex) besteht aus dicht gepackten Hyphen, die das Lager gegen Wasserverlust infolge Verdunstung wie auch gegen starke Strahlung schützen. Die Dicke des Lagers variiert mit dem Habitat, in dem die Gewöhnliche Gelbflechte wächst: An schattigen Stellen ist das Lager viel dünner als an Stellen, die dem vollen Sonnenlicht ausgesetzt sind. Dadurch werden die Algenpartner geschützt, da sie keine hohen Lichtintensitäten vertragen. Die gelbe Farbe wird durch das Anthrachinon Parietin hervorgerufen, das in Form winziger Kristalle in der obersten Schicht des Cortex eingebettet ist. Die Parietin-Synthese wird sowohl durch UV-Strahlung als auch durch die Algenpartner gefördert.

ALGENPARTNER

Die Photobionten (Algenpartner) der Gewöhnlichen Gelbflechte sind Grünalgen aus der Gattung Trebouxia , u. a. Trebouxia arboricola und Trebouxia irregularis. Diese beiden Grünalgen kommen auch frei in der Natur vor. Eine Studie zeigte, dass die Algen etwa 7 % des Thallus-Volumens einnehmen. .

STANDORT UND VERBREITUNG

Die Blattflechte ist charakteristisch für stark gedüngte Orte. Meist ist sie an der Borke von Laubbäumen anzutreffen, wächst bei hoher Verfügbarkeit an Nährstoffen aber auch auf Mauern, Betonplatten, Steinen oder gar auf verrostetem Blech.

Die Gewöhnliche Gelbflechte ist weit verbreitet. In Deutschland bildet sie aufgrund des Stickstoffeintrags im Luftraum (eutrophierende Immissionen, Staubanflug) seit ca. 1990 bis 2000 Massenvegetation. Sie findet sich in ganz Europa mit Ausnahme der Arktis, in Nordamerika, Asien, Afrika und Australien.

[ b1200 ] ; [ Code_FM1515 ]



WISSENSCHAFTLICHER NAME:

XANTHORIA PARIETINA ( L.) Th. Fr.

= GEWÖHNLICHE GELBFLECHTE
= Common orange lichen
= Groot dooiermos


SYSTEMATIK:

Klasse: Lecanoromycetes
Unterklasse: Lecanoromycetidae
Ordnung: Teloschistales
Familie: Teloschistaceae
Gattung: Xanthoria


MITMACH-AKTION:

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Sichtungen im Revier


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…über weitere im Ruhrgebiet vorkommende Flechten


…über die Wahl zum „Flechte des Jahres“ (von 2000 bis heute)


Quellen:

↑ Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, Band 1 + 2, LANUV, 2019

↑ Volkmar Wirth, Ruprecht Düll: Farbatlas Flechten und Moose. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3517-5.


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