DIE ACKER-WITWENBLUME
(Wikipedia). Die Acker-Witwenblume (Knautia arvensis), auch Wiesen-Witwenblume, Nähkisselchen oder Wiesenskabiose genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Witwenblumen (Knautia) in der Unterfamilie der Kardengewächse (Dipsacoideae).
VEGETATAIVE MERKMALE
Die Acker-Witwenblume ist eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 80 Zentimetern erreicht. Es ist ein Rhizom als Überdauerungsorgan vorhanden. Ihr Stängel ist rückwärts mit steifen Härchen versehen.
Die gegenständigen Laubblätter sind meist fiederspaltig und erscheinen matt graugrün. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.
GENERATIVE MERKMALE
In rau behaarten, leicht gewölbten, köpfchenförmigen Blütenständen, die eine gemeinsame Hülle umgibt, sind keine Spreublätter enthalten. Die Blütenköpfchen enthalten bis zu 50 Blüten. Neben Pflanzenexemplaren mit zwittrigen Blüten gibt es auch rein weibliche Exemplare; es liegt also Gynodiözie vor.
Die Blüten sind vier- oder fünfzählig. Ihr Kelch ist mit acht bis 16 Borsten versehen. Die Kronblätter sind zu einer bis zu 9 Millimeter langen Kronröhre verwachsen, die in vier oder fünf Kronzipfel endet. Es sind zwei bis vier freie Staubblätter vorhanden. Der Pollen ist rötlich. Der Griffel endet in zwei Narben. Der unterständige, einfächrige Fruchtknoten enthält nur eine Samenanlage. Die Achänen besitzen einen bleibenden Kelch.
ÖKOLOGIE
Bei der Acker-Witwenblume handelt es sich um einen mesomorphen Hemikryptophyten und eine Halbrosettenpflanze.
Blütenbiologisch handelt es sich beim Blütenstand um den „Körbchenblumen-Typ“. Die Blüten duften. Die Blüten sind immer vormännlich. Der Nektar ist durch eine Saftdecke geschützt, aber trotzdem auch kurzrüsseligen Insekten zugänglich. Zuerst öffnen und strecken sich nacheinander die Staubblätter, dann die Griffel. Als Bestäuber fungieren Bienen und diverse Schmetterlinge (so beispielsweise das Widderchen). Auch Selbstbestäubung kommt vor.
Die Achänen besitzen einen lang behaarten Außenkelch, der noch bis nach der Ablösung photosynthetisch aktiv ist, und weißen, borstenförmigen Kelchblättern sowie mit einem aus der Basis des Vorblatts gebildeten Ölkörper (Elaiosom) für die Ausbreitung durch Ameisen. Der Körbchenboden ist steif behaart und begünstigt die Ausbreitung der Diasporen als Tierstreuer. Auch Menschenausbreitung kommt vor. Die Achänen sind bis über 35 Jahre keimfähig. Die Fruchtreife liegt im September.
VORKOMMEN
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Acker-Witwenblume umfasst Europa, den Kaukasusraum, Kasachstan und das westliche Sibirien. Sie kommt auch in Tunesien vor. Im östlichen Sibirien, in Argentinien und in Nordamerika ist sie ein Neophyt. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in den westlichen Gebieten Europas bis in Höhenlagen von 1500 Metern.
Die Acker-Witwenblume ist überall in Mitteleuropa auf nährstoffreichen Wiesen, an Wegrändern, auf Halbtrockenrasen oder extensiv bewirtschafteten Äckern zu finden. Sie ist „basenhold“, d. h. sie gedeiht am besten auf basischen Böden. Nach Oberdorfer gedeiht sie in Mitteleuropa auf frischen bis mäßig trockenen, nährstoff- und basenreichen, schwach sauren bis milden, mehr oder weniger humosen, lockeren, mittelgründigen bis tiefgründigen Lehmböden ohne Staunässe. Sie ist eine Charakterart der Ordnung Arrhenatheretalia, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften des Verbands Mesobromion vor.
WISSENSCHAFTLICHER NAME:
KNAUTIA ARVENSIS ( L. ) Coulter 1763
= ACKER- oder WIESEN-WITWENBLUME
= Field scabious
= Beemdkroon
SYSTEMATIK:
EUASTERIDEN II
Ordnung: Kardenartige ( Dipsacales )
Familie: Geißblattgewächse ( Caprifoliaceae )
Unterfamilie: Kardengewächse ( Dipsacoideae )
Gattung: Witwenblumen ( Knautia )
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