© MMB/Below | Blühender Spitz-Ahorn

DER SPITZ-AHORN

(Wikipedia). Der Spitzahorn (Acer platanoides), auch Spitzblättriger Ahorn genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Ahorne (Acer) innerhalb der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Um seine Zugehörigkeit zur Gattung der Ahorne zu betonen, ist in der Botanik die Bindestrichschreibweise Spitz-Ahorn üblich.

Der Spitzahorn gehört zu den häufigsten Bäumen in deutschen Städten oder Dörfern und ist besonders zu Frühlingsbeginn auffällig, wenn eine Vielzahl gelbgrüner Blütendolden noch vor dem dunkleren Laubaustrieb Straßen, Alleen und Parks in ein frisches, helles Grün taucht, während viele andere Bäume noch weitgehend kahl sind.

BESCHREIBUNG UND ÖKOLOGIE

Der Spitzahorn ist ein sommergrüner, breitkroniger Baum, der ein Wuchshöhe von 20 bis 30 Metern erreichen kann. Er kann etwa 150, maximal 200 Jahre alt werden. Seine Rinde ist in der Jugend glatt und blassbraun Im Alter ist die Borke dunkelbraun bis grau mit längsrissig, gerippter Struktur. Sie löst sich nicht schuppig oder plattig wie beim Berg-Ahorn ab. Bei Verletzung der Laubblätter oder der jungen Zweige tritt Milchsaft aus.

BLATTKNOSPE UND BLATT

Die Blattknospen des Spitzahorns besitzen weinrote und kahle Knospenschuppen. Sie sind 3–10 mm lang. Die Endknospen sind schmal- bis breit-eiförmig und größer als die Seitenknospen. Die Seitenknospen sind schmal eiförmig und zugespitzt. Sie liegen dem Zweig an und sind kreuzgegenständig angeordnet.

Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die bis 15 cm lange und bis 20 cm breite Blattspreite ist handförmig, fünflappig. Die Blattlappen sind lang zugespitzt und jeweils auf beiden Seiten mit 1–2 Zähnen bogig gezähnt. Die Buchten zwischen den Blattlappen sind stets stumpf. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, glänzend und kahl und die Blattunterseite ist heller mit behaarten Adern. Die Herbstfärbung ist intensiv goldgelb bis tiefrot.

BLÜTENSTAND, BLÜTE UND FRUCHT

Wie beim Feld-Ahorn stehen die Blüten des Spitzahorns in aufrechten Doldentrauben zusammen. Dabei kommen in einem Blütenstand sowohl zwittrige als auch eingeschlechtige weibliche und männliche Blüten vor. Die 1–2 cm lang gestielten Blüten sind 5-zählig und 10–12 mm groß. Kelch und Krone sind sehr ähnlich und die gelbgrünen bis blassgelben Kelch- bzw. Kronblätter 4–7 mm lang. Die Anzahl der Staubblätter, welche etwas kürzer als die Kronblätter sind, ist 8. Der Fruchtknoten ist oberständig und besteht aus zwei Fruchtblättern.

Die Blütezeit ist von April bis Mai und beginnt schon vor dem Austrieb der Laubblätter. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, Hummeln und andere Insekten.

Der Spitzahorn bildet Spaltfrüchte in der Form 2-teiliger Flügelnüsse (Samara). Die Teilfrüchte besitzen jeweils einen Flügel und sind 4–5 cm lang und bis zu 15 mm breit. Die Flügel der Teilfrüchte stehen stumpfwinkelig bis waagerecht voneinander ab. Fruchtreife ist im Oktober.

VORKOMMEN

Der Spitz-Ahorn ist über weite Teile Europas verbreitet. Er reicht nach Norden bis Mittelschweden und Südfinnland und ist im Osten bis zum Ural verbreitet. Von den europäischen Ahornarten ist er diejenige, deren natürliche Vorkommen am weitesten nach Norden reichen. Seine Westgrenze verläuft am westlichen Rand Mitteleuropas. Er fehlt also in Teilen Nordwestdeutschlands und im Großteil Frankreichs. Im Süden kommt der Spitz-Ahorn in den Gebirgen vor, in den Pyrenäen, im Apennin, in den Gebirgen Griechenlands und Kleinasiens sowie im Kaukasus.

Der Spitz-Ahorn wächst im gemäßigt kontinentalen Klima. Er ist ein Baum der Ebene, des Hügellandes und des niedrigen Berglandes. 

Der Spitz-Ahorn wanderte nach der Eiszeit mit dem Eichen-Mischwald zurück. Auch heute noch findet man ihn am häufigsten in ganz ähnlich zusammengesetzten Laubmischwäldern aus Linden, Esche, Stiel-Eiche und Berg-Ulme. Solche Wälder findet man in Mitteleuropa vor allem in Schluchten und an steilen Grabeneingängen. Der Spitzahorn kommt aber als Mischbaumart auch in anderen Typen von Laubwäldern vor. Häufig trifft man ihn auch an Waldrändern und (wenn auch nicht so häufig) in Hecken an.

KRANKHEITEN

Eine besonders in Stadtgebieten häufig zu beobachtende Erkrankung ist der Befall mit Uncinula tulasnei, einer für den Spitzahorn spezifischen Art des Echten Mehltaus, die zwar optisch auffallend ist, den Baum aber nicht wesentlich beeinträchtigt. Ebenfalls häufig zu beobachten ist der Befall des Spitzahorns mit der Teerfleckenkrankheit oder Ahorn-Runzelschorf (Rhytisma acerinum).



WISSENSCHAFTLICHER NAME:

ACER PLATANOIDES   ( L.) 

= SPITZ-AHORN
= Norway maple
= Noorse esdoorn


SYSTEMATIK:

EUROSIDEN II
Klasse: Samenpflanzen ( Spermatophyten )
Ordnung: Seifenbaumartige ( Sapindales )
Familie: Seifenbaumgewächse ( Sapindaceae )
Unterfamilie: Rosskastaniengewächse ( Hippocastanoideae )
Gattung: Ahorn ( Acer )


MITMACH-AKTION:

Haben Sie vielleicht ebenfalls eine Sichtung dieser oder einer anderen hier beschriebenen Pflanzen- oder Tierart im Verbreitungsraum Ruhrgebiet gemacht? Schildern Sie uns und unseren Lesern doch Ihre Entdeckung mit ein paar Stichworten (wann, wie, wo?) und ca. 5-10 qualitativ gute Fotos und senden uns diese per eMail gerne zur Veröffentlichung zu:

Redaktion NATURSCHUTZruhr
Für Anfragen erreichen Sie uns täglich über: redaktion@naturschutz.ruhr
Ihre Sichtungsmeldungen samt Foto(s) senden Sie uns bitte an: bildversand@naturschutz.ruhr

GEMELDETE SICHTUNGEN:

Sichtungen im Revier


ERFAHREN SIE MEHR:

…über weitere frühblühende Gehölze im Ruhrgebiet


…über die Wahl zum „Baum des Jahres (1989 bis heute)“


SCHREIBE UNS ETWAS ZU DEINEN ENTDECKUNGEN IN DER NATUR

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.