© MMB/Below | Schöllkraut ( Blühzeit V-X )

DAS SCHÖLLKRAUT

(Wikipedia). Das Schöllkraut (Chelidonium majus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Chelidonium der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Bei manchen Autoren ist das „Große Schöllkraut“ die einzige Art aus der Gattung mit mehreren Unterarten, andere Autoren bewerten die Unterarten aus Ostasien als zwei bis drei eigene Arten. Das Schöllkraut ist ein hygromorpher Hemikryptophyt.

BESCHREIBUNG

Das Schöllkraut ist eine sommergrüne, zwei- bis mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 70 Zentimetern erreicht. Sie bildet ein verzweigtes Rhizom. Ihr Milchsaft ist gelb-orange. Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober.

Die wechselständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die grün-graue, durch einen dünnen Wachsfilm wasserabstoßend bereifte Blattspreite ist buchtig eingekerbt. Die Blattunterseite ist heller und leicht behaart (Trichome). Der giftige Saft hat einen scharfen, bitteren und sehr unangenehmen Geschmack.

Bei kühlem, regnerischem Wetter sind die Blüten geschlossen und die Blütenstiele senken sich ab. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie). Es erfolgt auch Selbstbestäubung.

Die Samen werden durch Ameisen verbreitet (Myrmekochorie), die durch die Caruncula angelockt werden.

VORKOMMEN

Ursprünglich war Schöllkraut in den gemäßigten und warm-temperierten Gebieten Eurasiens sowie im Mittelmeerraum weit verbreitet. Nach Nordamerika wurde es von Siedlern mitgenommen, die es als Heilmittel bei Hautkrankheiten verwendeten und gilt daher dort als Neophyt.

Diese stickstoffliebende Art wächst verbreitet in der Nähe von menschlichen Wohnstätten, etwa auf Schuttplätzen, an Wegesrändern, in Robinienbeständen und sogar in Mauerspalten, jedoch auch im Gebirge.

TOXIZITÄT

Das Verschlucken der Pflanzenteile führt in größeren Mengen zu schweren Reizungen des Magen-Darm-Trakts. Entsprechend äußern sich die Symptome in Brennen, Schmerzen, vermehrtem Speichelfluss, Erbrechen, blutigen Durchfällen, Schwächegefühl in Armen und Beinen, Schwindel und Kreislaufstörungen wie etwa beschleunigtes Atmen und erhöhte Pulsfrequenz. In schweren Vergiftungsfällen kann es zum Tod durch Kreislaufversagen kommen.

Schöllkraut steht im Verdacht, nach innerlicher Anwendung therapeutischer Dosen dosisabhängig toxische Leberschäden (Hepatitis, Cholestase bis hin zum Leberversagen) hervorzurufen. Seit 1993 wurden neue Verdachtsmeldungen über Leberschädigungen durch schöllkrauthaltige Zubereitungen bekannt.

 



Wissenschaftlicher Name:

CHELIDONIUM  MAJUS  ( L. )

= SCHÖLLKRAUT oder GOLDWURZ
= Greater celandine
= Stinkende gouwe


SYSTEMATIK:

Klasse:  Eudikotyledonen
Ordnung: Hahnenfußartige ( Ranunculales )

Unterfamilie: Papaveroideae
Familie: Mohngewächse ( Papaveraceae )
Gattung: Chelidonium


MITMACH-AKTION:

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