© Regina Müller | Erdkröte - Doppeldecker

GEFÄHRLICHE REISE – KRÖTEN BRAUCHEN HILFE!

(Wesel/Niederrhein). Der Winter hat offiziell gerade erst angefangen, da werden die Tage schon wieder länger und die allerersten Frühlingsboten machen sich auf den Weg. Die Rede ist allerdings nicht von Schwalben oder Kuckucken, sondern der Blick sollte diesmal nach unten gehen. Wird es ein paar Nächte am Stück über 5°C „warm“, dann kommt Bewegung ins Unterholz: Ein leises Tapsen hier, ein Rascheln dort – die Kröten sind unterwegs. In kleinen Schritten mit großen Pausen bewältigen sie die lange Reise vom Winterquartier zum Laichplatz.

Ab Ende Februar beginnt die Biologische Station Kreis Wesel und Krefeld dann schon mit den ersten Moorfrosch-Kartierungen.

Gefährliche Reise – Kröten brauchen Hilfe!

Kleine Schritte mit großen Pausen passen denkbar schlecht in den modernen Straßenverkehr. Überall, wo Kröten Verkehrsadern queren müssen, wird die Wanderung zum Himmelfahrtskommando. Auf breiten, viel befahrenen Straßen erreicht kaum ein Tier die andere Seite. Gegen Autoreifen haben die kleinen Geschöpfe keine Chance. Auch aufmerksame Menschen können am Steuer oft nicht mehr rechtzeitig ausweichen.

Hilfe beim Kröten einsammeln
So auch in Hünxe-Drevenack. Doch hier haben sich Ehrenamtliche die Rettung der Tiere auf die Fahnen geschrieben: Das Team um Claudia Jungmann errichtet und betreut jedes Jahr einen Krötenschutzzaun am Straßenrand. Betreuen heißt dabei: Kröten einsammeln und über die Straße tragen. Jede Hilfe ist dabei herzlich willkommen, denn der Zaun muss im Idealfall zweimal täglich kontrolliert werden, einmal vor 9 Uhr, einmal ab 18:30 Uhr. Viele Hände können sich die Arbeit besser teilen. Der Zaun wird am 1.2. ab 12 Uhr aufgebaut. Treffpunkt ist dann die Ecke Schwarzenstreiner Weg / Krudenburger Weg.

Wer sich im Rahmen seiner/ihrer Kräfte beteiligen möchte, kann sich unter folgender Adresse an Frau Jungmann wenden!
kroetenrettung_drevenack@yahoo.com.

Wer nicht im Umfeld Hünxe lebt und trotzdem Hand für Kröten anlegen möchte, kann sich z.B. unter info@nabu-wesel.de an den NABU-Kreisverband wenden oder gleich an eine der etlichen Ortsgruppen im Kreis. Denn auch anderswo werden Krötenzäune gebaut. (Bei der Gelegenheit: Der NABU und die Biologische Station sind seit jeher zwei verschiedene Vereine!)

Die Unterstützung des Krötenzauns in Drevenack hat noch einen zusätzlichen Reiz: Sie ist eine offizielle ehrenamtliche Tätigkeit, die sich von der Steuer absetzen lässt. Alle Helfenden erhalten eine Steuerbescheinigung, so Claudia Jungmann. So hilft die Steuer, wo das Steuer scheitert.

 

Quelle: Biologische Station Kreis Wesel und Krefeld e.V.
Photo:  © Regina Müller

 


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