DÜSSELDORF: Hornissen als friedfertige Schädlingsbekämpfer
(Landeshauptstadt Düsseldorf). Die oftmals übertriebene Angst vor Hornissen ist unbegründet. Allergiker hingegen sollten bei allen stechenden Insekten generell vorsichtig sein.
Groß und gefährlich, so ist der Ruf der Hornissen (Vespa crabro) in heimischen Gefilden. Dabei ist die größte Wespenart mit ihrer bis zu vier Zentimeter langen Königin für den Menschen ein eher harmloses Insekt. Nicht jedoch für die kleineren Wespenarten, Fliegen und andere Insekten, die für den Menschen lästiger sind: Denn mit ihnen ernähren die Hornissen ihre Brut.
Im Gegensatz zu den kleineren Wespenarten, der Deutschen Wespe und der Gemeinen Wespe, interessiert sich die Hornisse nicht für Marmelade, Wurst oder Limonade – und ist somit auch kein ungebetener und vor allem störender Gast am Kaffeetisch oder auf der Grillparty. Dazu kommt, dass sie den Menschen meidet und so gut wie immer bei einem Aufeinandertreffen die Flucht ergreift. Ihr Stich ist zwar schmerzhaft, aber er ist nicht gefährlicher als der von anderen Wespen oder Bienen und kann genauso behandelt werden.
Anders sieht es für Allergiker aus. Bei ihnen ist besondere Vorsicht bei allen stechenden Insekten geboten. Übergriffe von Hornissen auf Menschen kommen jedoch äußerst selten vor. Nur wenn sie ihr Nest bedroht wähnen, verteidigen sie sich. Überwiegend handelt es sich um eine friedliche Koexistenz von Mensch und Hornisse. Die Angst vor diesen friedfertigen Großinsekten ist unbegründet.
Zerstörung der Lebensräume
Im Frühjahr gründet die Königin den Hornissenstaat bevorzugt in alten, hohlen Bäumen an Waldrändern. Diese ursprünglichen Lebensräume der Hornisse werden in unserer Kulturlandschaft jedoch immer seltener, sodass die großen Insekten auch ab und an auf Dachstühle oder Vogelhäuschen ausweichen. Dort fertigen sie dann ihre kunstvollen Papiernester an, indem sie morsches Holz zerkauen und mit Speichel zu einer modellierbaren Masse vermengen. Diese Nester beherbergen im Spätsommer viele hundert Tiere. Doch schon im Oktober sterben sämtliche Mitglieder der Gemeinschaft ab und nur einige befruchtete Weibchen, die sogenannten Jungköniginnen, überwintern und gründen im Folgejahr einen neuen Staat. Das tun sie so gut wie nie an der alten Stelle. Wer also einmal ein Hornissennest am Haus hatte, braucht nicht zu befürchten, dass diese Gäste im nächsten Jahr wiederkommen.
Schützenswerter Schädlingsbekämpfer
Die Hornisse gehört zu den besonders geschützten Arten. Durch die rigorose Verfolgung und die Zerstörung ihrer Lebensräume ist sie selten geworden. Daher ist es verboten, Hornissen in ihrer Lebensweise zu beeinträchtigen oder gar zu töten. Dies gilt auch in diesem Sommer, auch wenn aufgrund der für Insekten günstigen Witterung mit vielen Hornissennestern gerechnet wird. Auch sollte nicht vergessen werden, dass die Hornisse als natürlicher Schädlingsbekämpfer gute Dienste leistet: Mücken, Fliegen und andere Insekten fallen ihnen zum Opfer.
Sollte dennoch von einem Hornissenstaat Gefahr ausgehen, sollten Betroffene sich zunächst an die Untere Naturschutzbehörde und an eine örtliche Fachfirma oder etwa einen Imker oder einen Schädlingsbekämpfer wenden. Hilfreich ist bei einer Kontaktaufnahme, Fotos von den Tieren und der Nestumgebung vorlegen zu können. Die Fachfirma wird dann zunächst feststellen, ob eine Umsiedlung möglich ist. Die Untere Naturschutzbehörde prüft dann den Einzelfall und vergibt entsprechende Genehmigungen. Die geschützten Hornissen zu töten, darf nur das letzte Mittel sein!.
Quelle: Stadt Düsseldorf
Photos: © MMB/Below