© MMB/Below | Europäische Stechpalme mit Früchten im Oktober

DIE EUROPÄISCHE STECHPALME

(Wikipedia). Die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium), auch Gewöhnliche Stechpalme, Gemeine Stechpalme, Hülse (englisch: Holly) oder nach dem botanischen Namen Ilex genannt, ist die einzige in Mitteleuropa heimische Pflanzenart der Gattung der Stechpalmen (Ilex) innerhalb der Familie der Stechpalmengewächse (Aquifoliaceae).

Die Europäische Stechpalme war Baum des Jahres 2021 in Deutschland.


ILEX AQUIFOLIUM  ( L. ) 

= EUROPÄISCHE oder GEWÖHNLICHE STECHPALME
= Christmas holly
= Hulst



Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Stechpalmenartigen ( Aquifoliales )
Familie: Stechpalmengewächse ( Aquifoliaceae )
Gattung: Stechpalme ( Ilex )
Art: Europäische Stechpalme
Die erwendungen als Rauschdroge und Arzneipflanze. 

Der Gemeine Stechapfel bildet von Juni bis Oktober Blüten mit einsinnig gedrehter Knospenlage der fünf Kronzipfel aus. Die dann duftenden Blüten öffnen sich erst zur Nacht hin; sie werden hauptsächlich von Nachtfaltern besucht und bestäubt. Der Gemeine Stechapfel ist auch bei Selbstbestäubung erfolgreich hinsichtlich Frucht- und Samenbildung. Stechapfelblüten duften (in der Nacht) stark süßlich, parfümartig; der von vielen als unangenehm empfundene Geruch der Pflanze dagegen stammt von Stängeln und Blättern. Die trompeten- oder trichterförmige Blütenkrone ist fünfzipflig; sie besitzt keine sekundären Kronlappen, wie sie in anderen Arten der Gattung auftreten, und erreicht eine Länge von 6 bis 8,5 cm. Es existieren weiß bis gelblich-weiß sowie violett blühende Vertreter.

Aus den Blüten entstehen vierteilige, stachlige Kapseln, die in den Stängel-Achseln oder endständig gerade nach oben stehen und als Wintersteher bis ins Frühjahr hinein erst allmählich ihre vielen Samen ausstreuen. Samenhaltige Fruchtkapseln sind eiförmig und bis 4,5 cm lang bei bis 3,5 cm Durchmesser. Die Stacheln auf den Früchten sind nahezu gleichmäßig verteilt. Die an der Frucht verbleibende Basis des Kelches verbreitert sich während der Reifephase. Mit Einsetzen der Reife öffnet sich die Kapsel von oben her nur allmählich und gibt die für gewöhnlich 300 (in einzelnen Fällen nur 100) bis 500 (manchmal bis zu 800) schwarzen, nierenförmigen Samen frei. Die Tausendkornmasse beträgt 7 bis 11 g.

Die Ausbreitung der Samen erfolgt durch Tierstreuung oder durch menschliche Aktivitäten. Die Samen behalten ihre Keimfähigkeit über viele Jahre.

Der Gemeine Stechapfel ist heute ein Kosmopolit. In Europa ist die Pflanze ein Neophyt. Auf deutschem Territorium wurde Datura stramonium für den Zeitraum von 1580 bis 1620 archäobotanisch nachgewiesen. Bei uns kommt der wärmeliebende Gemeine Stechapfel häufig auf Ruderalflächen vor, die direkt von der Sonne beschienen werden, die also frei sind von beschattend wirkender sonstiger Vegetation. Er bevorzugt stickstoffreiche Böden wie Schutt- und Müllplätze sowie Wegränder. Er ist eine Charakterart der Klasse Chenopodietea und kommt in Mitteleuropa besonders in kurzlebenden Ruderal-Gesellschaften der Ordnung Sisymbrietalia vor. Die Blüten öffnen sich vorwiegend nachts und werden teilweise durch Nachtfalter bestäubt, es überwiegt aber Selbstbestäubung.
Der Gemeine Stechapfel enthält die giftigen Tropan-Alkaloide (S)-Hyoscyamin und Scopolamin. Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders jedoch die Wurzeln und Samen. Bereits Mengen ab 0,3 g können Giftwirkungen wie z. B. gesteigerte Erregung, Sinnestäuschungen, Übelkeit, Pupillenerweiterung mit Sehstörungen und Atemlähmung hervorrufen. Der Nachweis einer Intoxikation kann durch Einsatz der Gaschromatographie-Massenspektrometrie erfolgen. Nachgewiesen werden meist die Alkaloide Hyoscyamin/Atropin und Scopolamin als Trimethylsilyl-Derivate.

Stechapfelblätter (Stramonii folium) haben heute in der Medizin keine Bedeutung mehr. Wegen nicht ausreichend belegter Wirksamkeit und hoher Giftigkeit hat in Deutschland die Kommission E am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte diese pharmazeutische Droge negativ bewertet.

Als Rauschdroge ist der Stechapfel beschrieben worden, so das Rauchen getrockneter Blätter, Trinken von Teeaufgüssen, Kauen der Stramoniumwurzel.

Die Art tritt gelegentlich auch als Unkraut in Gartenkulturen auf, ist dort aber meist von eher geringer wirtschaftlicher Bedeutung.


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