DER GEMEINE STECHAPFEL
(Wikipedia). Der Gemeine Stechapfel bzw. Weiße Stechapfel (Datura stramonium) ist in Mitteleuropa der häufigste Vertreter der Gattung der Stechäpfel.
DATURA STRAMONIUM ( L. )
= GEMEINER STECHAPFEL
= Thorn apple
= Doernappel
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Nachtschattenartigen ( Solanales )
Familie: Nachtschattengewächse ( Solanaceae )
Gattung: Stechäpfel ( Datura )
Art: Gemeiner Stechapfel
Während die amerikanische Herkunft der Gattung und der Art als nachgewiesen gelten können, gibt es eine lang andauernde wissenschaftliche Kontroverse darüber, ob die Art, oder ein anderer Vertreter der Gattung, nicht möglicherweise schon vor den Fahrten des Kolumbus (präkolumbianisch) in die Alte Welt gelangt sein könnte. Grund dafür sind Verwendungen als Rauschdroge und Arzneipflanze.
Der Gemeine Stechapfel bildet von Juni bis Oktober Blüten mit einsinnig gedrehter Knospenlage der fünf Kronzipfel aus. Die dann duftenden Blüten öffnen sich erst zur Nacht hin; sie werden hauptsächlich von Nachtfaltern besucht und bestäubt. Der Gemeine Stechapfel ist auch bei Selbstbestäubung erfolgreich hinsichtlich Frucht- und Samenbildung. Stechapfelblüten duften (in der Nacht) stark süßlich, parfümartig; der von vielen als unangenehm empfundene Geruch der Pflanze dagegen stammt von Stängeln und Blättern. Die trompeten- oder trichterförmige Blütenkrone ist fünfzipflig; sie besitzt keine sekundären Kronlappen, wie sie in anderen Arten der Gattung auftreten, und erreicht eine Länge von 6 bis 8,5 cm. Es existieren weiß bis gelblich-weiß sowie violett blühende Vertreter.
Aus den Blüten entstehen vierteilige, stachlige Kapseln, die in den Stängel-Achseln oder endständig gerade nach oben stehen und als Wintersteher bis ins Frühjahr hinein erst allmählich ihre vielen Samen ausstreuen. Samenhaltige Fruchtkapseln sind eiförmig und bis 4,5 cm lang bei bis 3,5 cm Durchmesser. Die Stacheln auf den Früchten sind nahezu gleichmäßig verteilt. Die an der Frucht verbleibende Basis des Kelches verbreitert sich während der Reifephase. Mit Einsetzen der Reife öffnet sich die Kapsel von oben her nur allmählich und gibt die für gewöhnlich 300 (in einzelnen Fällen nur 100) bis 500 (manchmal bis zu 800) schwarzen, nierenförmigen Samen frei. Die Tausendkornmasse beträgt 7 bis 11 g.
Die Ausbreitung der Samen erfolgt durch Tierstreuung oder durch menschliche Aktivitäten. Die Samen behalten ihre Keimfähigkeit über viele Jahre.
Stechapfelblätter (Stramonii folium) haben heute in der Medizin keine Bedeutung mehr. Wegen nicht ausreichend belegter Wirksamkeit und hoher Giftigkeit hat in Deutschland die Kommission E am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte diese pharmazeutische Droge negativ bewertet.
Als Rauschdroge ist der Stechapfel beschrieben worden, so das Rauchen getrockneter Blätter, Trinken von Teeaufgüssen, Kauen der Stramoniumwurzel.
Die Art tritt gelegentlich auch als Unkraut in Gartenkulturen auf, ist dort aber meist von eher geringer wirtschaftlicher Bedeutung.
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