© MMB/Below | Flussregenpfeifer

RUHRVERBAND: Neue Brutfläche für Flussregenpfeifer in Hagen


(Hagen). Geschützte Zugvogelart findet im unteren Lennetal immer weniger geeignete Brutplätze
Der Ruhrverband hat eine rund 400 Quadratmeter große Fläche auf seiner Kläranlage Hagen-Fley als Brutquartier für den Flussregenpfeifer hergerichtet.

Das Wasserwirtschaftsunternehmen reagiert damit auf eine entsprechende Initiative des NABU-Stadtverbandes Hagen und der Biologischen Station Umweltzentrum Hagen, die den Rückgang geeigneter Brutplätze für Flussregenpfeifer mit Sorge betrachten. Auch die zuständige Untere Naturschutzbehörde begrüßt das Vorhaben.

Ruhrverband richtet Brutflächen her

Der Flussregenpfeifer steht in Nordrhein-Westfalen auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten. Obwohl er nur etwa 15 Zentimeter groß wird, legt er auf seinen Reisen bis zu den Winterquartieren in Nordafrika Distanzen von mehreren 1000 Kilometern zurück. Als Brutplätze bevorzugt der kleine Zugvogel unbewachsene Flächen mit kiesigem oder sandigem Untergrund. Vor der Begradigung der meisten Flussläufe in Mitteleuropa waren solche Flächen an zahlreichen Gewässern zu finden, doch mittlerweile weicht der Flussregenpfeifer zunehmend in Kiesgruben oder auf Baustellen aus. Im unteren Lennetal werden jedoch aufgrund der abnehmenden Bautätigkeit auch diese Ausweichhabitate immer seltener. Die Folge: Wurden Anfang der 1980er Jahre noch rund 50 Flussregenpfeiferpärchen auf Hagener Stadtgebiet gezählt, waren es im Jahr 2019 bloß sechs – und von diesen haben nach Erkenntnissen der Fachleute sogar nur zwei Pärchen erfolgreich gebrütet.

Freizeitaktivitäten in Flussnähe lassen passende Bruthabitate schwinden

Dass die vorgesehene Brutfläche auf dem umzäunten Kläranlagengelände des Ruhrverbands liegt und damit vor Störungen durch Freizeitaktivitäten wie Spazierengehen, Joggen oder Hundeausführen gut geschützt ist, kommt dem empfindlichen Flussregenpfeifer sehr entgegen. Der Untergrund des nicht mehr genutzten Notschlammplatzes der Kläranlage konnte mit relativ überschaubarem Aufwand in ein geeignetes Habitat verwandelt werden; die Kosten für diese Maßnahme hat der Ruhrverband übernommen. Nun heißt es warten: Die ersten paarungswilligen Flussregenpfeifer kehren im April aus ihren Winterquartieren zurück und beginnen dann mit der Balz.

Quelle:  Ruhrverband / Essen
Photos: © MMB/Below

 


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