NATURSCHUTZVEREIN VERLÄSST RATHAUSPLATZ
(Hattingen). Der aus der “AG Ökozelle” entstandene Verein “Naturschutz Hattingen” hat sein Engagement am Rathaus eingestellt. “Wir haben das Staudenbeet jetzt abgeräumt und die Pflanzen in die Ökozelle “Hölter Kamp” in Holthausen gebracht. Den Blühstreifen haben wir ebenfalls aufgegeben,” so Vereinsvorsitzender Thomas Griesohn-Pflieger in einer Pressemitteilung. Dass der Verein die Aufgabe der beiden Projekte, die 2019 begonnen wurden, plant, wurde der Stadt bereits im Spätwinter mitgeteilt.
Naturschutzverein verlässt Rathausplatz
2017 wurde auf der Fläche vom Hattinger Künstler Holger Vockert ein Getreidefeld-Projekt angelegt, das landesweites Interesse fand und als wesentlichen Bestandteil die Zusammenarbeit mit Kindergärten vorgesehen hatte. Im Folgejahr entstand dort auf Initiative des damaligen Stadtsprechers und heutigen Naturschutzverein-Vorsitzenden Thomas Griesohn-Pflieger wiederum in Kooperation mit Kitas ein Kartoffelacker-Projekt, das ebenfalls erfolgreich verstand, das Interesse von Öffentlichkeit und Kindern zugleich zu gewinnen.
Blühstreifen des Bürgerteilhabeprojekts 2019 nun aufgegeben
2019 entstanden daraus Bürgergärten als ein für Hattingen neues Bürgerteilhabeprojekt. Die von den Bürgergärtner:innen nicht benötigte Fläche wurde von der Ökozellen-Initiative als Blühstreifen eingesät und zu einem anderen Teil als insektenfreundliches Staudenbeet gestaltet.
Schon damals war klar, dass die Stadt plant, die “Rathauswiese” neu zu gestalten. Durch die zahlreichen bürgernahen Aktionen auf der Fläche kam es zu einer Bürgerbeteiligung, die die Planung wesentlich positiv beeinflusste.
“Wir ziehen uns aus der Gestaltung der Rathauswiese zurück, da die Planung ebenfalls eine gewisse naturnahe Gestaltung, wenn auch mit mehr Spielmöglichkeiten, vorsieht. Zudem ist es Aufgabe der Stadt, ihre Flächen naturnah zu gestalten und eine möglichst hohe Biodiversität anzustreben. Privates Engagement sollte auf öffentlichen Flächen nicht nötig sein. Die von uns durchgesetzte naturfreundlichere Gestaltung der Stadtmauer-Grünanlage zu mehr Biodiversität darf nicht letzter Schritt, sondern nur der Anfang sein!”, so Griesohn-Pflieger vom Verein Naturschutz Hattingen.
Abgesprochene Pflegemaßnahmen der Stadt im Henrichspark kontraproduktiv
“Auch unser Engagement im Henrichspark fahren wir zum größten Teil zurück, da die Stadt die abgesprochenen „Pflegemaßnahmen“ nicht einhält. Unsere “Henrichswiese” wurde wiederholt mit schwerem Gerät, Mulchmäher, „behandelt“, was tiefe Fahrspuren in der feuchten Wiese und Bodenverdichtung zur Folge hatte. Die weitere Pflege mit der Sense ist dadurch sinnlos geworden.”
Quelle: Naturschutz Hattingen e.V.
Photos: © Thomas Griesohn-Pflieger (4)