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NABU NRW: Fast nur Verlierer unter den Gartenvögeln

(Düsseldorf/Berlin). Der NABU und sein bayerischer Partner LBV freuen sich über eine rege Beteiligung bei der 14. Stunde der Gartenvögel, die von Vatertag bis Muttertag stattfand. Bis zum Dienstagabend hatten bereits über 41.000 Vogelfreunde aus mehr als 27.000 Gärten und Parks fast 930.000 Vögel gemeldet. In Nordrhein-Westfalen zählten bis zu diesem Zeitpunkt über 8.100 Menschen aus rund 5600 Gärten und Parks mehr als 165.000 Vögel. Noch bis zum 21. Mai können die Vogelzählungen per Internet oder per Post an den NABU übermittelt werden.

Zwischenergebnis zeigt die niedrigste Vogelzahl pro Garten seit Beginn der Aktion Stunde der Gartenvögel

Weniger erfreulich sind allerdings die bisherigen Ergebnisse. „Pro Garten wurden im Schnitt nur 33,3 Vögel gemeldet. Das ist die niedrigste Vogelzahl seit Beginn der Aktion und ein Minus von über fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr und dem langjährigen Mittel“, so Heinz Kowalski, Sprecher des Landesfachausschusses Ornithologie im NABU NRW. Besonders bei den häufigsten Gartenvögeln deuteten sich auch landesweit reihenweise Negativ-Rekorde an. „Unter den Top 15 unserer Gartenvögel weisen unter anderem auch Amsel, Kohlmeise, Blaumeise, Elster und Buchfink die bisher geringsten Zahlen seit Zählbeginn auf.

Während die zweitplatzierte Amsel trotz rückläufiger Zahlen, dennoch in fast allen gezählten Gärten vorkommt, stellt sich die Situation beim aktuellen Vogel des Jahres in Nordrhein-Westfalen deutlich anders dar. Der Star wurde hier nur noch in jedem vierten Garten gesichtet. „Man wird abwarten müssen, ob der langfristige Abwärtstrend des Stars nach zwischenzeitlich leichter Bestandserholung in den kommenden Jahren anhalten wird“, so der NABU-Vogelexperte weiter. Fakt sei jedenfalls, im bundesweiten Vergleich sei Nordrhein-Westfalen das Bundesland, in dem es besonders schlecht um den Star bestellt sei.

Auf der Suche nach Lichtblicken muss man in der Rangliste der häufigsten Gartenvögel weit nach unten blicken: So setzen die beiden samenfressenden Finkenarten Stieglitz und Kernbeißer ihre Bestandszunahmen fort. „Auffällig ist, dass dagegen fast alle Vogelarten, die ihre Jungen mit Insekten füttern wie Singdrossel, Bachstelze, Hausrotschwanz oder Goldammer, besonders niedrige Zahlen aufweisen“, so Kowalski. „Auch bei den langjährigen Sorgenkindern, den Luftinsektenjägern Mehlschwalbe und Mauersegler, haben sich die erfreulich guten Zahlen des Vorjahres buchstäblich als Eintagsfliege erwiesen: Ihre Zahlen sind wieder so schlecht wie in den Jahren davor und entsprechen nur noch 60 Prozent der Ausgangsbestände im Jahr 2006. Die Ursache dafür liegt offenbar im massiven Insektenschwund.“

Die besorgniserregenden Zwischenergebnisse zeigen, dass mehr zum Schutz der Vögel getan werden muss. „Jeder kann damit beginnen, seinen Garten als Mini-Naturschutzgebiet zu gestalten“, schlägt Kowalski vor. „Zudem muss das anhaltende Insektensterben umgehend gestoppt werden.“

Quelle: NABU NRW
Photos: MMB/Below



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