© WetterOnline | Ein Anblick, der glücklich macht: Kraniche fliegen in typischer V-Formation oder in schrägen Reihen, um Energie zu sparen.

BEGINNENDER FRÜHLING LÖST RÜCKREISEWELLE DER KRANICHE IN DIE BRUTGEBIETE AUS

(Bonn). Nach dem kurzzeitigen Wintereinbruch wird es deutlich milder und das lassen sich die Kraniche nicht zweimal sagen. Sie sind bereits gestartet, um die Brutplätze im Norden zu besetzen, denn der frühe Vogel kriegt den besten Platz. In diesen Tagen sind sie vor allem über dem Himmel im Westen zu sehen und zu hören. Hand aufs Herz: Wer schafft es schon, nicht die Augen zum Himmel zu richten und über die eleganten Vögel zu staunen, wenn ihr lautes Trompeten zu vernehmen ist?

„Vögel des Glücks“ nutzen das Wetter – Kraniche kommen aus dem Süden zurück

Kraniche werden, weil sie als Vorzeichen des Frühlings gelten, auch „Vögel des Glücks“ genannt. Die ersten Zugvögel kehren jetzt früh aus dem Süden zurück nach Deutschland. Auch die Kraniche verlassen dann ihre Winterquartiere in Frankreich und Spanien. „Je nach Witterung kann die Rückreisewelle der Vögel aber auch bereits im Januar starten. Durch den derzeitigen Vorstoß des Vorfrühlings haben sich schon erste Kraniche bereits auf den Weg nach Deutschland gemacht, um dort möglichst als erste wieder im Brutgebiet anzukommen und die besten Plätze zu besetzen. Der Wettbewerb um die besten Brutreviere hat somit schon begonnen. Aus diesem Grund hört und sieht man zurzeit die Schwärme der majestätischen Tiere in ihrer typischen V-Formation wieder am Himmel“, erklärt Björn Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher bei WetterOnline.

Vogelzug hängt vom Wetter ab

Wenn das Wetter zum Milden umschlägt und die Bedingungen dadurch deutlich besser werden, nimmt die Stärke des Vogelzuges zu. Die warmen Südwestwinde dienen dann regelrecht als Turbo für die Federtiere. Genau eine solche Witterung wie derzeit löst am Himmel dann eine regelrechte Rückreisewelle aus. Ein Wintereinbruch jedoch, wie wir ihn im März 2013 hatten, veranlasst auch Vögel, die hier überwintert haben, zu sogenannten Kälte-Ausweichflügen in mildere Gefilde, die auf dem Einreiseflug befindlichen Schwärme sogar zu einem Umkehrzug. Goldhausen: „Unsere Zugvögel haben unterschiedliche Strategien entwickelt, um mit Wetterkapriolen umzugehen. Sind die Bedingungen zum Beispiel wegen eines Kälteeinbruchs zu ungünstig geworden, drehen sie einfach ein Stück um, bis sie wieder mildere Gefilde erreicht haben, wo dann Staugefahr herrscht.“

Das bedeutet allerdings nicht, dass den Tieren ein später Wintereinbruch nichts ausmacht. Gerade den Vögeln, die den Winter hier verbracht haben, fehlt es dann schnell an Energie. Da das Nahrungsangebot über den Winter naturgemäß geschrumpft ist. Für die Zugvögel bedeutet ein Ausweich- oder Umkehrzug natürlich auch einen höheren Energieverbrauch, als bei einer pünktlichen Landung ihres Langstreckenflugs.

Quelle:   WetterOnline
Photos:   © WetterOnline



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