© MMB/Below | Gemeiner Beifuß

DER GEMEINE BEIFUß

(Wikipedia). Der Gemeine Beifuß (Artemisia vulgaris), auch Gewürzbeifuß oder Gewöhnlicher Beifuß genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Artemisia in der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

BESCHREIBUNG

Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 60 Zentimeter bis zu 2 Meter. Die meist aufrechten Stängel sind höchstens spärlich behaart. Die fiederteiligen Laubblätter sind derb, meist 2,5 bis 5 (selten bis zu 10) Zentimeter lang und 2 bis 3 Zentimeter breit. Die Blattoberseite ist grün, die Unterseite weißfilzig.

In endständigen, rispigen Blütenständen stehen viele körbchenförmige Teilblütenstände zusammen. Die unscheinbaren, weißlich-grauen, gelblichen oder rotbraunen Blütenkörbchen weisen eine Höhe von 2,5 bis 3,8 Millimeter und einen Durchmesser von 2 bis 3 Millimeter auf. Die Blütenkörbchen enthalten nur fertile, radiärsymmetrische Röhrenblüten, außen sieben bis zehn weibliche und innen (selten fünf bis) acht bis 20 zwittrige. Die eiförmigen Hüllblätter sind filzig behaart. Die gelblichen bis rötlich-braunen Röhrenblüten sind 1 bis 3 Millimeter lang.

Die glatten, dunkelbraunen bis schwarzen, ellipsoiden Achänen sind 0,5 bis 1 Millimeter lang und 0,1 bis 0,3 Millimeter breit.

Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September. Die Fruchtreife beginnt ab September.

VERWECHSLUNGSMÖGLICHKEITEN

Die Blätter des hochgiftigen Blauen Eisenhuts weisen eine gewisse Ähnlichkeit auf. Im Gegensatz zu den Beifußblättern sind sie an der Unterseite allerdings nicht weißfilzig. Das Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) ähnelt ebenfalls dem Beifuß.

ÖKOLOGIE

Der Beifuß ist ein ausdauernder, kurzlebiger Hemikryptophyt, er wurzelt 60 bis 155 mm tief.

Die Blüten unterliegen der Windbestäubung, die Pollenfreisetzung erfolgt morgens zwischen 6 und 11 Uhr; er blüht schon im ersten Lebensjahr.

Die Früchte sind nur 1,5 Millimeter lange und 0,1 mg schwere, kahle Achänen ohne Pappus, ihre Hüllblätter bilden eine Kapsel, die sich bei Trockenheit öffnet und durch den Wind ausgestreut wird. Daneben erfolgt eine Bearbeitungsausbreitung z. B. durch Kleinvögel. Die ganze Pflanze kann pro Jahr bis zu 500.000 Früchte produzieren. Die Samen sind langlebige Lichtkeimer.

Der blühende Beifuß ist ein bedeutender Auslöser für Heuschnupfen.

Die Pflanze dient zahlreichen mehr oder weniger spezialisierten Insektenarten als Nahrung. Darunter befinden sich der Gefleckte Langrüssler (Cyphocleonus dealbatus), der Wermut-Zahnrüssler (Baris artemisiae) und der Beifuß-Mönch (Cucullia absinthii).

VORKOMMEN

Artemisia vulgaris kommt vermutlich wild in Europa, den gemäßigten Gebieten Asiens und in Nordafrika vor. In Nordamerika und Grönland ist Artemisia vulgaris ein Neophyt.

Der Beifuß ist ein typisches „Hackfrucht-Unkraut“ und verbreitete sich vermutlich zusammen mit dem neolithischen Ackerbau. In Mitteleuropa findet er sich seit der Bandkeramik. Die ursprüngliche Verbreitung des Beifußes ist heute nicht mehr zu bestimmen, nachdem er durch den Menschen über fast alle nördlichen Gebiete der Erde verbreitet wurde.

Der Beifuß ist in allen Bundesländern Österreichs und Deutschlands häufig anzutreffen. In den Allgäuer Alpen steigt er auf der Haldenwanger Alpe beim Geißhorn in Bayern bis zu einer Höhenlage von 1650 Metern auf.

Auf nährstoffreichen Böden, vor allem Ruderalfluren kommt der Beifuß wild vor. Artemisia vulgaris ist eine Charakterart der Klasse Artemisietea.



WISSENSCHAFTLICHER NAME:

ARTEMISIA VULGARIS   ( L. )

  = GEWÖHNLICHER BEIFUß
  = Common mugwort
  = Bijvoet


SYSTEMATIK:

Klasse: Artemisietea
Ordnung: Korbblütlerartige ( Asterales )
Familie: Korbblütler ( Asteraceae )
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Anthemideae
Untertribus: Artemisiinae
Gattung: Artemisia


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