ERSTER ROBBENWELPE DES SOMMERS IN DER ECOMARE-AUFFANGSTATION GELANDET
(Texel/NL). Das erste hilflose Robbenbaby dieses Sommers ist in der Ecomare-Auffangstation aufgenommen worden. Bis auf Weiteres wird es in Quarantäne verbleiben. Letzte Woche nahmen die Tierpfleger von ECOMARE bereits eine junge Robbe auf, die jedoch noch am selben Tag starb. Der neue Welpe, der jetzt in der Tierstation gelandet ist, ist noch klein, unterernährt, aber fit. Das Robbenbaby hat den Namen MALAIKA erhalten. Besucher des ECOMARE können sie durch die Fenster der Auffangstation schon beobachten.
Die Brutzeit der Seehunde im Wattenmeer ist in vollem Gange
Dank des ruhigen Wetters ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine junge Robbe ihre Mutter verliert, glücklicherweise gering. Dies geschieht manchmal aufgrund von Stürmen oder menschlicher Störung. Dies ist offenbar auch MALAIKA passiert. Mit 7 Kilo ist sie noch immer auf Muttermilch angewiesen. Bei ECOMARE erhält sie als Muttermilchersatz Lachsbrei. Dieser ölhaltige Fischbrei hat sich als geeignete Nahrung für junge Robben erwiesen.
Gehaltvoller Lachsbrei bringt schnell Gewicht
Die Tierpfleger geben dem Welpen den Lachsbrei fünfmal am Tag über einen Schlauch im Magen. Nach einigen Wochen werden sie die Lachspulver allmählich durch ganze Fische ersetzen. Robben kümmern sich nur etwa vier Wochen lang um ihre Jungen. Danach lassen sie den Nachwuchs in Ruhe und er lernt selbständig Fische zu fangen. Das bedeutet, dass eine neugeborene Robbe, die in der Auffangstation aufwächst, dann durchaus in der Lage ist in freier Wildbahn zu überleben. Das ist ein großer Unterschied zum Beispiel zu den Walen, die das Jagen erst von ihrer Mutter lernen müssen.
Um zu verhindern, dass junge Robben im ECOMARE unnötigerweise aufgenommen werden, wird ein Jungtier, welches alleine am Strand liegt, zunächst sorgfältig beobachtet. Dieses Verfahren ist in der Artenschutzvereinbarung festgelegt. Anderswo in den Niederlanden wird diese Aufgabe von speziell ausgebildeten Robbenpflegern wahrgenommen, auf Texel übernehmen diese Aufgabe die Tierpfleger von ECOMARE. Auch MALAIKA wurde zunächst beobachtet und gewogen. Nach der ersten Nacht lag sie immer noch an der gleichen Stelle und hatte abgenommen, denn in der Zwischenzeit war sie nicht gesäugt worden. Aus diesem Grund wurde sie in die Auffangstation gebracht und aufgepäppelt.
HINWEIS: Wenn Sie im Urlaub ein Robbenbaby am TEXEL-Strand sehen, halten Sie Abstand und leinen Sie in der Nähe befindliche Hunde immer an. Wenn Sie sich Sorgen machen, rufen Sie vorsichtshalber ECOMARE an.
Quelle: ECOMARE Naturmuseum Texel **
Photo: © ECOMARE