DIE KANADISCHE GOLDRUTE
(Wikipedia). Die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Asteroideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
VEGETATIVE MERKMALE
Die Kanadische Goldrute wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 200 (bis 250) Zentimeter. Die Stängelblätter sind lanzettlich und im vorderen Bereich gesägt. Die Blattunterseite und Stängel dicht abstehend kurzhaarig, letzterer später an der Basis verkahlend.
GENERATIVE MERKMALE
Sie bildet zahlreiche, einseitswendige, deutlich gestielte, gelbe Blütenkörbchen auf der Oberseite der Rispenzweige. Die Rispenäste sind bogig gekrümmt. Die Zungenblüten sind kaum länger als die Röhrenblüten und überragen die Blütenhülle nicht. Die Blütezeit reicht von August bis Oktober. Die Bestäubung erfolgt durch Fliegen, Schwebfliegen und Falter.
SYSTEMATIK UND ÄHNLICHE PFLANZEN
Solidago canadensis variiert stark. Häufig handelt es sich um die Solidago canadensis var. altissima. Allgemein weichen die Sippen in Europa durch zahlreiche Bearbeitung von der echten nordamerikanischen Art erheblich ab. Sie werden deshalb auch als Solidago anthropogena H.Scholz ined. bezeichnet.
Die Kanadische Goldrute kann mit der, meist kleineren, Riesen-Goldrute (Solidago gigantea) verwechselt werden. Diese hat bis kurz unter den Blütenstand einen kahlen Stängel, während die Kanadische Goldrute spätestens ab dem Bereich der ersten Blätter behaart ist.
VORKOMMEN
Die Kanadische Goldrute stammt aus Nordamerika und ist vor 1648 nach Paris gekommen. Solidago canadensis var. altissima ist seit 1644 in Europa nachweisbar. Ursprünglich kommt sie in Kanada und in den östlichen und zentralen Vereinigten Staaten vor. Stärkere Verbreitung in den Gärten fand diese Art erst im 19. Jahrhundert. Seit dieser Zeit tritt sie auch als Neophyt in Europa auf. Sie ist aber auch ein Neophyt in Australien und in Neuseeland.
In großen Kolonien wächst sie auf brachliegenden Äckern und Bahnanlagen. Es handelt sich um eine Ruderalpflanze, die als Standort Schutt, Schläge und Ufer, aber auch Gewässerränder und Auwälder bevorzugt. Insbesondere wächst sie auf tiefgründigen Sand-, Ton- und Lehmböden. Dieser eingebürgerte Neophyt ist in ganz Europa bis in Höhenlagen von über 1200 Metern anzutreffen. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Klasse Artemisietea und kommt hier besonders in Gesellschaften der Verbände Senecion fluviatilis und Aegopodion podagrariae sowie auch der Ordnungen Onopordetalia oder Arrhenatheretalia vor.
Die Ausbreitung der kanadischen Goldrute beschleunigt somit den Artenwandel erheblich. Die Etablierung dieses weitverbreiteten Neophyten wird durch bereits vorhandene Störungen und Landschaftsschäden ermöglicht.
BEKÄMPFUNG
Goldrute wirksam zu bekämpfen, ist keine leichte Aufgabe – für die Sie außerdem Geduld brauchen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Goldrute loszuwerden:
Mähen Sie die Staude mehrmals und regelmäßig vor der Blüte bis auf kurz über dem Boden ab. Graben Sie sämtliche Rhizome und Wurzeln aus. Aber Vorsicht, Goldruten treiben selbst aus kleinsten Wurzelteilen wieder aus. Schneiden Sie die Pflanze herunter und bedecken den Pflanzbereich mit einer für UV-Licht undurchlässigen Folie. Diese sollten Sie im Frühjahr ausbringen und mindestens drei Monate liegen lassen. Anschließend entfernen Sie die abgestorbenen Pflanzenteile. Diese effektive Methode hat jedoch den Nachteil, dass auch andere Pflanzen mit abgetötet werden und eignet sich daher eher nur für kleine Flächen.
Weitere bewährte Methoden zur Bekämpfung der Goldrute sind das Fräsen oder das Ausstechen.
Um ein Aufkommen der Goldrute zu verhindern, ist es wichtig, brachliegende Flächen (Acker, Wegränder, Bachufer etc.) einzusäen, um der Pflanze keine Wachstumsmöglichkeit zu geben. Einen bereits vorhandenen Bestand zu bekämpfen ist wegen der hohen Regenerationsfähigkeit der Arten sehr schwierig. Erfolgschancen sind nur gegeben, wenn die Maßnahmen über mehrere Jahre hinweg vollzogen werden. Bei der Bekämpfung der Goldrute ist zum einen die Samenbildung bzw. Samenausbreitung zu verhindern, zum anderen müssen die Rhizome der vorhandenen Pflanzen so weit geschwächt werden, dass der Bestand zurückgedrängt werden kann. Dies lässt sich durch Mahd erreichen, dabei muss der Schnitt möglichst kurz erfolgen. Durch die anfänglichen Mahden wird der Neuaustrieb erhöht. Ein einmaliger Schnitt vor der Blüte kann zwar das Aussamen verhindern, schwächt die Pflanze aber kaum, es muss daher öfters gemäht werden. Prinzipiell kann das Schnittgut auf der Fläche verbleiben, ein Abtransport fördert aber die Rückentwicklung zur standortsgerechten Vegetation. Zudem ist darauf zu achten, dass tatsächlich jede einzelne Goldrute auf der betreffenden Fläche vernichtet wird, so dass nicht von diesem Punkt aus eine erneute Ausbreitung stattfinden kann. Ebenfalls sollte bei den durchgeführten Maßnahmen die Bodenverletzung möglichst gering gehalten werden (d. h. die Maßnahmen möglichst bei trockenem Wetter durchgeführt werden), da der Goldrute sonst an den offenen Stellen die Wiederbesiedlung sogar erleichtert würde. Andere Möglichkeiten zur Bekämpfung sind das Ausstechen, das Fräsen oder auch das Zudecken von Beständen mit UV-undurchlässiger Folie (mindestens 3 Monate), alle diese Maßnahmen schädigen allerdings auch die Begleitvegetation!
WISSENSCHAFTLICHER NAME:
SOLIDAGO CANADENSIS ( LINNAEUS 1758 )
= KANADISCHE GOLDRUTE
= Canadian goldenrod
= Canadese guldenroede
SYSTEMATIK:
EUASTERIDEN II
Ordnung: Asternartige ( Asterales )
Familie: Korbblütler ( Asteraceae )
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Astereae
Gattung: Goldruten ( Solidago )
MITMACH-AKTION:
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