© Wilfried Boltz | Märzenbecher

DER MÄRZENBECHER

(Wikipedia). Die Frühlings-Knotenblume (Leucojum vernum), auch Märzenbecher, Märzbecher, Märzglöckchen oder Großes Schneeglöckchen genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Es ist eine der beiden noch in der Gattung Leucojum verbliebenen Arten; die zweite Art ist die Sommer-Knotenblume (Leucojum aestivum).

VEGETATIVE MERKMALE

Die Frühlings-Knotenblume ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht. Sie bildet unterirdische Zwiebeln als Überdauerungsorgane aus. Die etwa 2 Zentimeter dicken Zwiebeln werden vom scheidenförmigen Blattgrund gebildet und liegen circa 30 Zentimeter tief im Erdreich. Bereits im Frühsommer werden die Laubblätter wieder eingezogen – die Frühlings-Knotenblume gehört folglich zu den vorsommergrünen Pflanzen.

GENERATIVE MERKMALE

Ein charakteristisches Merkmal dieser Pflanzenart ist die etwa 3,5 Zentimeter lange einblättrig-wirkende und häutige „Blattscheide“; diese besteht aus zwei miteinander verwachsenen Hochblättern und überragt den ansonsten blattlosen Stängel.

Die Blütezeit erstreckt sich gewöhnlich von März bis April. An günstigen Standorten können jedoch bereits im Februar die auffälligen Blüten ausgebildet werden. Der deutschsprachige Trivialname Frühlings-Knotenblume leitet sich von der frühen Blütezeit und dem knotenartigen, unterständigen Fruchtknoten ab.

Die Blüten hängen meist einzeln, selten zu zweit, nickend am Blütenstandsschaft. Die duftenden, zwittrigen Blüten sind glockenförmig und dreizählig. Die sechs weißgefärbten Blütenhüllblätter sind fast gleich lang und weisen an den stumpf-zipfelig auslaufenden und verdickten Blütenblattspitzen eine gelbgrüne, fleckenartige Färbung auf. Es sind sechs freie Staubblätter mit orangefarbenen Staubbeuteln vorhanden. Der Griffel ist keulenförmig.

Die birnenförmige, fleischige, fachspaltige Kapselfrucht enthält schwarze, kugelige Samen.

STANDORTBEDINGUNGEN

Die Frühlings-Knotenblume bevorzugt feuchte, nährstoffreiche, mäßig saure Ton- und Lehmböden, die als Humusform in der Regel auch Mull aufweisen. Auf solchen Standorten stocken natürlicherweise Linden-Bergahornwälder (Steinschutthaldenwälder, Schluchtwälder, Tilio-Acerion) oder Hartholz-Auwälder (Alno-Ulmion, vgl. Hartholzaue). Auch in der anthropogen bedingten Folgegesellschaft der letzteren – den nährstoffreichen Nasswiesen („Calthion“) – kann man den Märzenbecher finden. Die Frühlingsknotenblume ist ein Feuchtigkeitsanzeiger.

GIFTIGKEIT

Alle Pflanzenteile sind giftig, da sie Alkaloide wie Lycorin und Galantamin bildet.


WISSENSCHAFTLICHER NAME:

LEUCOJUM VERNUM ( L. )

= MÄRZENBECHER
= Spring snowflake
= Lenteklokje


SYSTEMATIK:

Klasse: Einkeimblättrige ( Monokotyledonen )
Ordnung: Spargelartige ( Asparagales )
Familie: Amaryllisgewächse ( Amaryllidaceae )
Gattung: Knotenblumen ( Leucojum )


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