ZOO DUISBURG: Kleiner Großschnabel in der Kolonie
(Duisburg). Pelikane verschiedener Arten waren fast durchgängig im Bestand des Zoo Duisburg vertreten. In früheren Jahrzehnten begnügte man sich oft damit, wenige Individuen in seiner Sammlung zu haben, zeitweise auch von verschiedenen Arten. In den 1990er Jahren fokussierte man sich auf den afrikanischen Rötel- oder Rotrückenpelikan. Mit Tieren aus mehreren anderen Zoos, teils den letzten dort verbliebenen Individuen ihrer Art, konnte man in den folgenden Jahren den Bestand zu einer kleinen Kolonie ausbauen, was letztendlich auch den ersehnten Bruterfolg brachte.
Nachdem 2007 die ersten Pelikane am Kaiserberg schlüpften, konnten seither fast jedes Jahr Nachzuchten verbucht werden. Insgesamt wuchsen so bis letztes Jahr 20 junge Rötelpelikane auf der Brutinsel im Vogelteich in der Nähe des Haupteingangs auf. Mit der Aufzucht von sechs Jungvögeln, die mittlerweile in andere Zoos in Frankreich, den Niederlanden und Tschechien umgezogen sind, war 2016 das bislang erfolgreichste Jahr.
Nach einer Brutpause in der Kolonie wächst nun wieder ein kleiner Pelikan heran und hat, in der Größe den Eltern nicht mehr allzu sehr nachstehend, deren schützende Fittiche verlassen.
Rötelpelikane stammen aus Afrika südlich der Sahara. Aufgrund der jahreszeitlich wechselnden Lebensbedingungen durch Regen- und Trockenzeit in großen Teilen des Kontinents unternehmen viele Populationen weite Wanderungen. Weltweit gesehen gilt die Art als nicht gefährdet. Durch Lebensraumverlust ist sie aber in Südafrika stark zurückgegangen und auf Madagaskar gänzlich verschwunden. Im Norden ihres Verbreitungsgebiets breitet sich die Art allmählich an den südlichen Küsten der arabischen Halbinsel aus.
Im Gegensatz zum deutlich größeren Rosapelikan, der auch in Südeuropa vorkommt, werden diese seltener in Zoos gehalten. Neben dem Zoo Duisburg sind Rötelpelikane nur in sechs weiteren deutschen Zoos zu sehen und regelmäßige Bruterfolge sind weiterhin nicht alltäglich.
Quelle: ZOO Duisburg
Photo: © MMB/Below